Land verbietet Schulfahrten in Corona-Risikogebiete

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat das Land Niedersachsen alle Schulfahrten nach Italien und in alle anderen Risikogebiete verboten. Dazu zählen derzeit neben Italien, der Iran und betroffene Gebiete in China und Südkorea. Schulfahrten in diese Gebiete müssten definitiv unterbleiben, um den Gesundheitsschutz von Schülern, Lehrern und Begleitern möglichst hochzuhalten, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Dienstag. Die entsprechende Verfügung werde an alle rund 3.000 Schulen gehen, hieß es.
Ministerium prüft finanzielle Unterstützung
Das Ministerium empfiehlt, dass die Schulen zunächst versuchen, Reisen zu verschieben. "Für Sonderfälle prüfen wir die Möglichkeit zu helfen, wo eine Verschiebung nicht möglich ist", sagte Tonne. Durch eine Blitzabfrage an allen Schulen soll zunächst die Dimension einer möglichen finanziellen Unterstützung geklärt werden. Die Frage sei, um wie viele Reisen es am Ende geht und welche Summen möglicherweise ersetzt werden müssten. "Ich halte es in der jetzigen Situation für sinnvoll, Planungen für Fahrten aufzuschieben", sagte Tonne.
Tonne gegen flächendeckende Schulschließungen
Für flächendeckende Schulschließungen sieht Tonne keinen Anlass. "Ich halte es derzeit nicht für angemessen, alle Schulen für zwei Wochen zu schließen", sagte Tonne. Bislang hätten die Schulen umsichtig auf die Corona-Ausbreitung reagiert. Es sei ganz wichtig, das örtlich zuständige Gesundheitsamt zu informieren, das sich dann um den Einzelfall kümmere. "Generell gilt: Die Gesundheit der Schüler hat Vorrang vor dem Besuch des Unterrichts", so Tonne.
