Alle Gerichte in Niedersachsen mit Videotechnik ausgestattet
Verhandlungen via Video - das ist inzwischen in allen 128 Gerichten in Niedersachsen möglich. Wegen der Corona-Pandemie war die Ausstattung mit der Technik beschleunigt worden.
In mindestens einem Saal in jedem Gericht sei die notwendige Technik für Videoverhandlungen installiert, hieß es am Freitag aus dem Justizministerium. "Die Pandemie war ein starker Antreiber, denn je weniger Menschen in einem Gerichtssaal zusammenkommen, desto geringer ist das Infektionsrisiko", sagte Ministerin Barbara Havliza (CDU) in Hannover. Einem Flächenland wie Niedersachsen stehe es gut an, Videoverhandlungen anbieten zu können. Die Ausstattung kostete den Angaben zufolge eine siebenstellige Summe.
Videotechnik wird verstärkt bei Zivilverfahren genutzt
Bei Videoverhandlungen müssen nicht alle Beteiligten eines Prozesses im Gerichtssaal anwesend sein. Nach Angaben des Justizministeriums wird das vor allem in Zivilverhandlungen genutzt. Anfang 2021, als strenge Corona-Auflagen herrschten, habe das Oberlandesgericht Celle in 75 Prozent der Verfahren die Videotechnik eingesetzt. Das Sozialgericht Stade habe seit Jahresbeginn zwei Drittel seiner Verfahren online durchgeführt. Bei der Ausstattung wurde laut Ministerium auf gute Tonqualität geachtet, um Personen im Gerichtssaal und außerhalb zu verstehen. Im Bild könnten sowohl einzelne Personen in Nahaufnahme als auch der gesamte Gerichtssaal gezeigt werden. Gesteuert wird die Technik von den Richtern. In einem nächsten Schritt sollen nach Ministeriumsangaben elektronische Gerichtsakten mehr zum Einsatz kommen.
