Händels Oper "Lotario" im Videostream
2017 war das Publikum der Internationalen Händel fEstspiele in Göttingen begeistert von der Festspieloper "Lotario", die Regisseur Carlos Wagner zu einem packenden Kammerspiel verdichtete, und die mit einem überzeugenden Ensemble in allen Partien stark besetzt war.
Lotario - 2. Akt
Lotario - 3. Akt
Von allen Opern Georg Friedrich Händels ist "Lotario" mit am wenigsten bekannt. Sie verschwand nach zehn Aufführungen gleich wieder vom Spielplan des King’s Theatre am Londoner Haymarket - alles andere als ein Kassenschlager. Und schenkt man einem zeitgenössischen Kommentator Glauben, soll sie auch nicht unbedingt zu Händels besten Stücken zählen. "Jedermann findet diese Oper sehr schlecht", schrieb der italienische Dichter Paolo Antonio Rolli. Ganz anders sah das die englische Dichterin Mary Pendarves: "Die Oper ist zu gut für den schlechten Geschmack dieser Stadt."
Die Handlung von "Lotario" spielt im hochmittelalterlichen Pavia, wo der Markgraf von Ivrea, Berengar II., erst den König von Italien ermordet und dann dessen Witwe, die schöne Adelheid von Burgund, bedrängt. Adelheid bittet den deutschen König Lothar II. um Hilfe, der nicht nur die Schlacht gegen Berengar, sondern auch die Hand der Dame gewinnt.
Der venezolanische Regisseur Carlo Wagner sorgte in Göttingen für eine komplexe Inszenierung in einem schlichten Bühnenraum. Das Liebespaar wurde verkörpert von Mary Lys (Adelaide) und Sophie Rennert in einer Hosenrolle (Lotario). Festivalchef Laurence Cummings leitete wie gewohnt das FestspielOrchester Göttingen.
