Ein transparenter menschlicher Kopf mit farbig gekennzeichneten Gehirnarealen und Wellenlinien. © fotolia.com Foto: psdesign1

Migräne mit Hirnstamm-Aura: Symptome und Therapie

Stand: 26.03.2023 22:06 Uhr

Bei einer Migräne mit Aura kündigen Störungen der Sinneswahrnehmung und des Sprechens einen Kopfschmerzanfall an. Eine spezielle Form der Aura ist die Hirnstamm-Aura.

Bei einer Migräne können sich Kopfschmerzen durch Störungen der Sinneswahrnehmung und beim Sprechen ankündigen: Die sogenannte Aura dauert in der Regel zwischen fünf und 60 Minuten, innerhalb einer Stunde nach Beginn setzen die Kopfschmerzen ein. Mögliche Auslöser (Trigger) von Migräneanfällen mit Aura sind zum Beispiel Stress, Wetterumschwünge und bestimmte Gerüche.

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Symptome einer Migräne mit Aura

  • Bei fast allen Betroffenen kommt es zu Sehstörungen, zum Beispiel nachlassender Sehkraft oder komplettem Ausfall eines Gesichtsfeldes, blendenden Kreisen oder Vierecken, Blitzlichtern, "Sternschnuppen" oder Zickzack-Linien. Die Sehstörungen treten auch bei geschlossenen Augen auf und bilden sich in der Regel innerhalb einer Stunde wieder zurück.

  • Bei vielen Betroffenen treten außerdem Gefühlsstörungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Händen, Armen oder auch in den Wangen auf.

  • Auch Sprachstörungen sind möglich, zum Beispiel Wortfindungsstörungen.

Symptome der Hirnstamm-Aura

Eine spezielle Form der Aura ist die Hirnstamm-Aura. Im Hirnstamm treffen alle Hirnnerven zusammen, die unter anderem Übelkeit, Schmerz, Motorik, Sensorik und auch das Gleichgewicht regulieren. Verengen sich an dieser Stelle die Blutgefäße, bekommen die Nervenzellen nicht genug Sauerstoff und sind von der Energieversorgung abgeschlossen.

Symptome einer Hirnstamm-Aura sind

  • Drehschwindel
  • Tinnitus
  • Sehstörungen, zum Beispiel Doppelbilder
  • Bewusstseinsstörungen
  • kurzfristiger Totalausfall des Gleichgewichts
  • fehlendes Gefühl in Armen und Beinen
  • Sprachlähmung
  • seltsame Gefühl, kleine Körperteile wie Nase oder Ohren seien plötzlich gewachsen (Alice-im-Wunderland-Syndrom)

Therapie der Hirnstamm-Aura

Zur Behandlung einer Migräne mit Hirnstamm-Aura werden sogenannte Kalziumkanalblocker eingesetzt. Die Medikamente verhindern die Überaktivität im Hirnstamm, indem sie die Gefäßweite regulieren und so die Energieversorgung und Funktion der Nervenzellen aufrechterhalten.

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