Porträt-Aufnahme des damaligen finnischen Staatspräsidenten Urho Kekkonen aus dem Jahr 1979. © picture-alliance / dpa | Lehtikuva Oy

27. Oktober 1981: Urho Kekkonen tritt zurück

Sendung: ZeitZeichen | 27.10.2011 | 20:15 Uhr | von Beuthner, Jörg
15 Min | Verfügbar bis 31.12.2099

Als sich beim Bau der Berliner Mauer 1961 die internationale Lage zuspitzt, will Moskau in Finnland Truppen stationieren. Finnlands Staatspräsident Urho Kekkonenüberzeugt Chruschtschow, dass dies nur die Kriegsängste anheizen würde. Kekkonen, der die Neutralitätspolitik seines Vorgängers fortführt, betätigt sich 1975 auch als einflussreicher Vermittler während der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in Helsinki, die mit ihrer Schlussakte zur Entspannung im Ost-West-Verhältnis beiträgt. Finnlands Beziehung zur Bundesrepublik bleibt allerdings belastet. Dort soll der Begriff "Finnlandisierung", der von konservativen Politikern und Medien benutzt wird, all diejenigen treffen, die - wie Kekkonen - im Verdacht stehen, den "Ausverkauf westlicher Interessen" zu betreiben. Aus gesundheitlichen Gründen tritt Kekkonen, der inzwischen als "Vater der Nation" gilt, am 27. Oktober 1981 zurück. Er stirbt am 31. August 1986 in Helsinki.