Vom Kai der Tränen in die Neue Welt

Es wird auch Kai der Tränen genannt - das Cuxhavener Steubenhöft, die Abfertigungsanlage für die einst größten Passagierschiffe der Welt, mit denen Auswanderer zu ihrer Reise über den Atlantik aufbrachen. Am Montag jährte sich zum 100. Mal der Tag, an dem der erste dieser Ozeanriesen an der neuen, verlängerten Pier festmachte.
Reichskanzler weihte die neue Pier ein
Der Schnelldampfer "Imperator" lag damals über die Toppen geflaggt am Steubenhöft, die drei Schornsteine des 279 Meter langen Passagiersdampfers überragten noch die Hapag-Hallen und den Cuxhavener Hafenbahnhof, der die berühmte Kai-Anlage per Eisenbahnlinie direkt mit Hamburg verband. Auf diesem Weg kam Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg (1856-1921) am 4. März 1914 nach Cuxhaven, um sich vom Generaldirektor der Hamburg-Amerikanischen-Packetfahrt Actien-Gesellschaft (kurz: Hapag), Albert Ballin, das neue Flaggschiff und das extra für diese Ozeanriesen verlängerte Steubenhöft zeigen zu lassen. Tausende Auswanderer gingen auf demselben Weg an Bord der Hapag-Dampfer, die sie von Cuxhaven in die Neue Welt brachten.
Die Pier war das Tor nach New York und Boston
Das neue Steubenhöft wurde 1913 fertiggestellt. In den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg legten von dort die damals weltgrößten Schiffe der Imperator-Klasse nach New York City und Boston ab. Zu den Schiffen konnten die Reisenden durch die 1900/1902 errichteten Hapag-Hallen gelangen. In den 1950er-Jahren wurde die Kaianlage zu ihrer heutigen Form umgebaut. Heute befinden sich in dem Gebäude ein Restaurant und die Lotsenwache der Elbelotsen. Am Steubenhöft machen jetzt moderne Kreuzfahrt- und Seebäderschiffe fest.
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