Wie die SED den DDR-Alltag steuerte

An der Fassade des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) in Berlin-Mitte ist im Januar 1990 das Partei-Emblem mit dem Händedruck vor der roten Fahne zu sehen. © picture alliance / ZB Foto: Karlheinz Schindler
1946 gegründet entwickelte sich die SED innerhalb weniger Jahre zur Staatspartei der DDR.

Im April 1946 erfolgt in Berlin unter dem Druck der sowjetischen Besatzungsmacht in der Sowjetischen Besatzungszone die Vereinigung von SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschland (SED) - ein Schritt, der die DDR für die Zeit ihrer Existenz prägen soll wie kaum ein anderer: Der Führungsanspruch der SED wird in der Verfassung festgeschrieben und steht noch über dem der staatlichen Führung. So ist die SED nach Kurzem in fast alle Lebensbereiche involviert. In der heutigen Betrachtung wird "die Partei" häufig als etwas scheinbar Gegebenes hingenommen. Doch so anonym, wie es heute scheint, war "die Partei" nicht - und das System, welches alle gesellschaftlichen Bereiche durchzog, ein durchaus filigranes Machtinstrument. 

Eine Reihe von sechs Zeitreisen erzählt, wie genau "die Partei" in verschiedenen Lebensbereichen funktionierte - eine Produktion der Hoferichter & Jacobs GmbH im Auftrag des NDR Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern mit Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Kommunist Wilhelm Pieck (l.) und Sozialdemokrat Otto Grotewohl besiegeln die Vereinigung von SPD und KPD am 22. April 1946 im Berliner Admiralspalast per Händedruck. © picture-alliance / akg-images Foto: akg-images

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