Stand: 03.12.2014 16:48 Uhr

Mehr als ein Geschenke-Onkel: Der Nikolaus

Wie von Zauberhand füllen sich die Stiefel unserer Kinder in der Nacht vom 5. zum 6. Dezember mit weihnachtlichen Naschereien - und die Kinder sind sich sicher, dass es der Nikolaus war. Die Rolle als Geschenkebringer bekam der bärtige Alte allerdings erst im 19. Jahrhundert als Werbefigur der Industrie zugeschrieben. Eigentlich war der Nikolaus eher ein Asket. Im vierten Jahrhundert war er Bischof in der Stadt Myra in Kleinasien, der heutigen Türkei - damals ein Zentrum der Christenheit. Als vor fast 1.000 Jahren italienische Kaufleute die sterblichen Überreste des heiligen Nikolaus in den Wirren der ersten Kreuzzüge nach Bari in die Region Apulien - dem heutigen Italien - brachten, löste das in ganz Europa eine wahre Nikolaus-Euphorie aus. Überall baute man ihm Kirchen.

St. Nikolaus als Schutzpatron

Der Nikolaus ist nicht nur der Schutzpatron der Kinder, sondern auch der von Kaufleuten und Seefahrern. Aus diesem Grund wurden in den Hansestädten Nikolaikirchen errichtet, in denen der Mann aus Myra bis heute auf Wandbildern und Schnitzereien zu sehen ist. Warum der Nikolaus an seinem Gedenktag, dem 6. Dezember, die Kinder beschert, erzählt eine Legende aus der Zeit, in der er Bischof von Myra war: Ein Vater war so arm, dass er seine drei Töchter zur Prostitution auf die Straße schicken wollte. In der Nacht zuvor aber schenkte der Nikolaus den drei Mädchen drei goldene Äpfel und bewahrte sie so davor, ihre Körper verkaufen zu müssen. Die Früchte aus Gold sind bis heute das Symbol des heiligen St. Nikolaus.

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NDR 1 Radio MV | Kulturjournal | 05.12.2014 | 19:05 Uhr

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