Zahnimplantat: Knochenersatz aus 3-D-Drucker
Gehen Zähne und ein großer Teil des Kieferknochens verloren, zum Beispiel durch einen Unfall oder einen Tumor, musste bisher in großem Maße Knochen aufgebaut werden. Dazu werden die Erkrankten mehrfach operiert - und es gibt keine Garantie für einen dauerhaften Erfolg. Eine einfachere Technik haben Kieferchirurgen an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) entwickelt: Sie rekonstruieren den zerstörten Knochen mithilfe eines 3-D-Druckers.
Knochenersatz aus dem 3-D-Drucker
Für den Knochenersatz aus dem 3-D-Drucker wird zunächst der Kopf mit hochauflösenden Tomographen vermessen und im Computer ein 3-D-Modell erstellt. Für den digitalen Abdruck müssen die Betroffenen nicht operiert werden. Anhand der hochauflösenden Aufnahmen planen die Ärzte die Prothese und fertigen sie aus Titan mithilfe eines 3-D-Druckers. Die Technologie ermöglicht den Kieferchirurgen des MHH eine Planung auf den Nanometer genau. Auch die Aufsätze für die späteren Zahnimplantate werden auf diese Weise mitgefertigt. Daran befestigt der niedergelassene Zahnarzt später die Zahnprothese.
Zweistündige Operation genügt
In einer zweistündigen Operation wird die gedruckte Prothese auf den verbleibenden Knochen aufgesetzt und verschraubt, damit sich der Druck beim Kauen gleichmäßig im Knochen verteilt. Anschließend nähen die Ärzte das Weichgewebe um die Titankonstruktion herum wieder fest und setzen provisorische Zähne auf, damit der Betroffene sofort wieder essen kann.
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