Mit Kälte gegen Fettpölsterchen
Fettpölsterchen an den Hüften, Oberschenkeln oder am Bauch treten vor allem nach den Wechseljahren auf und sind äußerst hartnäckig - da helfen meist weder Sport noch Diäten. Eine gängige Methode ist das Fettabsaugen. Doch diese Operation ist nicht frei von Risiken. Ein neues Verfahren soll die Speckröllchen jetzt schmelzen lassen: die Kryolipolyse. Krýos ist griechisch und bedeutet Kälte, Lípos heißt übersetzt Fett und Lýsis Auflösung.
Bei Temperaturen unter fünf Grad sterben Fettzellen ab, das nutzen die Chirurgen bei der auch als Coolsculpting bezeichneten Kältebehandlung aus. Die von Wissenschaftlern der Harvard-Universität entwickelte Technik gilt als ideal, wenn kleine, umschriebene Fettpölsterchen, eine sogenannte lokalisierte Adipositas, verschwinden sollen. Für übergewichtige Menschen, die mit chirurgischer Hilfe schlank werden möchten, ist sie nicht geeignet.
So läuft die Behandlung ab
Bei der Therapie wird zunächst ein Kälteschutz-Gel auf die Haut aufgetragen, damit sie nicht leidet und nur die Fettzellen darunter gekühlt werden. Dann wird der Kühlapplikator angelegt. Er saugt die betroffenen Stellen durch Unterdruck an und kühlt sie auf vier Grad Celsius ab. Für den Patienten ist das ein unangenehmes, aber nicht schmerzhaftes Gefühl. Eine Stunde entzieht die Kälte aus dem Kühlapplikator den Fettzellen Energie, bis ihr Stoffwechsel zum Erliegen kommt und sie absterben.
Nach 60 Minuten wird das Gerät abgenommen. Zurück bleibt eine gekühlte Wulst, die wegmassiert werden muss. Die abgestorbenen Fettzellen werden so zerdrückt und in das gesunde Fettgewebe einmassiert, damit sie über die Lymph- und Blutgefäße abtransportiert werden können. Die Betroffenen fühlen sich nach der Behandlung, als hätte sie einen heftigen Muskelkater. Etwa zwölf Wochen nach der Behandlung ist das Endergebnis zu sehen. Die Kryolipolyse wird auch eingesetzt, um Fettpolster an den Hüften, am Unterbauch und den Oberarmen zu entfernen.
Kaum Nebenwirkungen
Auch wenn das Verfahren grundsätzlich als unbedenklich gilt und kaum Nebenwirkungen auftreten, raten Experten dazu, es nur bei einem Facharzt durchführen zu lassen. Denn es kann zu Erfrierungen, Hautverfärbungen und Gefühlsstörungen im behandelten Bereich kommen. Für Patienten mit internistischen Erkrankungen, die zum Beispiel Gerinnungshemmer einnehmen, Schwangere, Patienten mit Hauterkrankungen und Gefäßveränderungen im zu behandelnden Bereich ist das Coolsculpting allerdings nicht geeignet. Die Kosten liegen bei 700 bis 1.400 Euro pro Behandlung - je nach Körperregion.
