Bewegung bei Arthrose: Übungen und Tipps
Bei Arthrose ist Bewegung entscheidend: Naturgemäß versucht man, das betroffene Gelenk zu schonen und Schmerzen zu vermeiden. Aber: Gerade bei Belastung wird die wichtige Gelenkflüssigkeit durch den Knorpel gepumpt, die ihn ernährt und das Gelenk "schmiert".
Mehrmals wöchentliche gezielte Bewegung, gern Kraftsport, gegebenenfalls Kranken- oder gelenkschonende Wassergymnastik, stärkt außerdem die stützende Muskulatur ums Gelenk und fördert die Durchblutung. Massagen können die Beweglichkeit zusätzlich verbessern.
Übungen für den Alltag
Bewegung lässt sich ganz einfach in den Alltag einbauen. Dafür muss man aber nicht im Fitnessstudio schwere Gewichte stemmen, sondern das Training kann auch ganz einfach zu Hause stattfinden. Um die Gelenkknorpel gut zu versorgen, sollten die Übungen mindestens zwei Mal täglich, morgens und abends, durchgeführt werden:
- Durchbewegen aller Knorpel durch Nutzen aller Gelenke.
- "Liegestütze" im Stehen an einer Wand.
- Kniebeugen und Ausfallschritte.
- Die Treppen laufen, anstatt den Fahrstuhl zu nehmen.
- Beim Zähneputzen morgens auf einem Bein stehen - wenn möglich, dabei eine Kniebeuge machen.
- Besonders geeignet sind auch Übungen auf wackeligem Untergrund, zum Beispiel auf einem Wackelbrett: Auf einem Bein stehen und das andere Bein im 90-Grad-Winkel anheben - um den Schwierigkeitsgrad ein bisschen zu verstärken, kann man die Augen schließen. Diese Übung lässt sich auch zu Hause durchführen, zum Beispiel auf einer Handtuchrolle oder einem Sofakissen.
Diese Sportarten sind gut für die Gelenke
Grundsätzlich ist jede Bewegung gut. Aber Sportarten mit Start-Stop-Bewegungen wie Tennis, Fuß- oder Basketball belasten die Gelenke sehr. Besser sind Ausdauersportarten mit gleichförmigen Bewegungen. In Absprache mit dem Arzt sind geeignet:
- Fahrradfahren
- Schwimmen
- Aquagymnastik
- Laufen
- Walken
Durch den Auftrieb im Wasser ist Schwimmen auch bei Übergewicht gelenkschonend. Patienten mit einem künstlichen Gelenk müssen aber aufpassen, Schwimmen kann für das neue Gelenk gefährlich sein. Der Crosstrainer ist gerade bei Übergewicht eine gelenkschonende Alternative zum Laufen und Walken. Dabei wird das Gelenk auf Schienen geführt und es gibt keinen direkten Aufprall - und der Oberkörper wird gleich mittrainiert.
Bandagen helfen nicht
Orthopäden warnen jedoch vor Tape-Verbänden und Bandagen, die inzwischen überall erhältlich sind. Sie sollen angeblich beim Training die Gelenke stabilisieren. Doch das funktioniert nicht, Patienten mit einem instabilen Kniegelenk geben solche Produkte beispielsweise nicht die notwendige Stabilität. Auf Dauer helfen ohnehin weder Spritzen, Tabletten oder Bandagen. Nur das richtige Training kann Arthrose aufhalten oder verhindern.
