Augenlidkorrektur: OP oder Ultraschall?
Das Lid hängt, die Augen wirken kleiner, der Blick müde - an den Augen macht sich das Alter oft besonders bemerkbar. Die Korrektur der Augenlider gehört deshalb zu den häufigsten Operationen der Plastischen Chirurgie. Sind Schlupflider so stark ausgeprägt, dass sie nicht nur ein ästhetisches Problem darstellen, sondern auch die Sicht behindern, gilt der Eingriff als medizinisch notwendig und die Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten von rund 1.200 bis 2.000 Euro.
Symptome und Ursachen
Mit dem Alter senken sich die Augenbrauen, die direkt mit dem Liddeckel verbunden sind. Hinzu kommen die allgemeine Hautalterung und die damit verbundene geringere Elastizität der Haut. Das führt bei vielen Menschen zur Entstehung störender Schlupflider. Die Lidhaut liegt dann auf den Wimpern auf. Das belastet den kleinen Muskel, der das Lid den ganzen Tag hochhalten muss. Die Folge sind Ermüdungserscheinungen, häufig auch Kopfschmerzen durch Verspannungen, die gegen Abend zunehmen.
Operative Lidkorrektur (Blepharoplastik)
Vor der Operation entscheidet der Chirurg, welche Schnittführung zum optimalen Ergebnis führt. Damit die späteren Narben möglichst unauffällig sind, legt er den Schnitt in vorhandene Hautfalten, zum Beispiel die Oberlidfalte. Bei ausgeprägten Falten am äußeren Augenrand ("Krähenfüße") können auch längere Schnitte erforderlich sein.
Bei der Operation unter örtlicher Betäubung wird zunächst die Oberhaut vom Unterhautgewebe und der Muskulatur abgetrennt. Danach entfernt der Chirurg die überschüssige Haut mit dem darunterliegenden Fettgewebe. Für die Naht verwendet er fortlaufende, extrem dünne Fäden, die in der Haut versenkt werden und von außen nicht sichtbar sind.
Wichtig ist, dass der Patient die Lider nach der Operation noch vollständig schließen kann. Die operative Korrektur der Oberlider gilt als sicheres Verfahren, sofern der Chirurg über die nötige Erfahrung verfügt. Es kann zwar zu Vernarbungen kommen, aber nur sehr selten zu ernsthaften Komplikationen wie einer Einblutung, die auf den Sehnerv drückt und daher sofort behandelt werden muss.
Nach dem Eingriff dürfen die Patienten ein paar Tage weder lesen noch fernsehen. Sie müssen das Auge kühlen. Nach einer Woche werden die Fäden gezogen und die Schwellung bildet sich langsam zurück.
Lidkorrektur per Ultraschall (Ulthera)
Ohne blutige Schnitte kommt eine andere Methode aus, für die derzeit viel geworben wird. Das sogenannte Ulthera-Verfahren ist eine Ultraschalltherapie zur sichtbaren Straffung erschlaffter Haut vor allem im Kinn-, Wangen- und Halsbereich. Dafür wird hochenergetischer Ultraschall in das Bindegewebe der Haut geschickt. Dort löst die Hitze kleinste Verletzungen aus, die die Haut durch gesteigerte Kollagenproduktion zu heilen versucht.
Auch zur Anhebung der Augenbrauen und des Augenlids wird das Ulthera-Verfahren angeboten. Doch anders als in den anderen Bereichen sehen Experten das Verfahren bei der Lidkorrektur kritisch, denn der Erfolg der rund 1.000 Euro teuren Behandlung ist ungewiss und hält im besten Fall höchstens zwei Jahre an. Dagegen muss die klassische Operation meist erst nach etwa zehn Jahren wiederholt werden.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Medizinische Therapie
