Schmerzen und Lähmungen im Arm
Das Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS) wurde erstmals 1818 durch den englischen Chirurgen Sir Astley Cooper beschrieben. Unter dem Begriff werden verschiedene Syndrome zusammengefasst, bei denen es am Schlüsselbein zu Einengungen von Nerven (Plexus brachialis) und Blutgefäßen (Arteria subclavia) kommt. Knöcherne oder muskuläre Strukturen führen dazu, dass der Abstand zwischen Schlüsselbein und der ersten Rippe kleiner wird als üblich. Die Folge sind Durchblutungs- und Gefühlsstörungen im Arm, Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich - bis hin zu Lähmungserscheinungen.
Engstellen am Schultergürtel
Aus dem Plexus brachialis gehen die Nerven hervor, die den gesamten Arm versorgen. Das Nervengeflecht liegt in der Tiefe des seitlichen Halsdreiecks und verläuft von dort zwischen dem Schlüsselbein und der ersten Rippe hindurch zum Arm. Begleitet wird der Plexus brachialis von der Arteria subclavia. Sie versorgt den Oberarm mit sauerstoffreichem Blut. Auf dem Weg vom Hals zum Arm passiert der Strang aus Nerven und Arterie drei Engstellen - dort kann das Thoracic-Outlet-Syndrom entstehen. Mögliche Ursachen: Vorhandensein einer Halsrippe, Fehlstellungen der ersten Rippe, vergrößerte Muskulatur oder in seltenen Fällen ein Tumor.
Diagnose: Durchblutung untersuchen
Beim Verdacht auf das Thoracic-Outlet-Syndrom kann der Arzt einen speziellen Provokationstest durchführen. Zur weiteren Diagnostik gehören Röntgenaufnahmen des Brustkorbes und der Halswirbelsäule. Durch die Bestimmung der Nervenleitgeschwindigkeit können Schädigungen der Nerven nachgewiesen werden. Eine sichere Diagnose erlaubt die Messung der Gefäßdurchblutung in verschiedenen Positionen des Armes und des Kopfes per Duplexsonografie oder Magnetresonanztomografie (MRT).
Physiotherapie oder Operation
Zur Therapie des Throracic-Outlet-Syndroms stehen konservative und operative Maßnahmen zur Verfügung. Bei leichten Beschwerden stehen physiotherapeutische Maßnahmen wie Therapie, Kräftigung der Schultergürtelmuskulatur, Massagen und Wärmeanwendungen zur Lockerung der Muskulatur im Vordergrund.
Bei ausgeprägten Beschwerden muss die Engstelle durch eine Operation beseitigt werden. Dazu werden beispielsweise Knochenwucherungen, eine vorhandene Halsrippe oder die erste Rippe operativ entfernt.
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