Abenteuer Diagnose: Autoimmune Enteropathie
Die autoimmune Enteropathie (AIE) ist eine seltene Darmerkrankung, die meist im Kindesalter auftritt. In den vergangenen Jahren wird aber immer öfter von betroffenen Erwachsenen berichtet. Bei der autoimmunen Enteropathie greift das körpereigene Abwehrsystem den eigenen Darm an und produziert Antikörper gegen bestimmte Eiweiße an der Oberfläche der Darmzotten. Typische Folge der autoimmunen Enteropathie ist chronischer Durchfall mit Gewichtsverlust und schlechtem Ernährungszustand. Oft leiden die Betroffenen zugleich auch an anderen Autoimmunkrankheiten.
Diagnose mit Darmspiegelung
Bei einer Darmspiegelung erkennt der Arzt Schleimhautveränderungen, die an eine Zöliakie erinnern. Experten nennen die Veränderungen Zottenatrophie, Kryptenhyperplasie und lymphozytärer Infiltration der Lamina propria. Anders als bei der Zöliakie treten aber die sogenannten intraepithelialen Lymphozyten nicht vermehrt auf. Zudem lassen sich im Labor in aller Regel Antikörper gegen Enterozyten und sogenannte Becherzellen (AGCA) nachweisen.
Therapie mit Immunsuppressiva
Bei autoimmuner Enteropathie beginnt die Therapie mit der Gabe von Kortison und einer intensiven unterstützenden Behandlung, um den körperlichen Abbau zu stoppen. In der Regel folgt eine langjährige Therapie mit Medikamenten, die das Immunsystem dauerhaft in Schach halten. Dazu gehören vor allem die Wirkstoffe Kortison, Cyclosporin A, Tacrolimus, Cyclophosphamid oder Infliximab.
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