Besenheide ist die Blume des Jahres 2019
Sie verwandelt alljährlich im August und September die Heidelandschaften Norddeutschlands in ein lila Blütenmeer: die Besenheide. Jetzt hat die Loki Schmidt Stiftung die hübsche Pflanze gemeinsam mit Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan zur Blume des Jahres 2019 ernannt. Damit möchte die Stiftung darauf aufmerksam machen, dass die Besenheide zu den gefährdeten Pflanzen zählt, deren Lebensräume verschwinden und sich zugleich für den Erhalt und die Pflege der Heidelandschaften einsetzen.
Besenheide: Perfekt an karge Böden angepasst
Dort, wo sonst wenig wächst - auf mageren, sauren und trockenen Böden - gedeiht die Besenheide, botanisch Calluna vulgaris, besonders gut. Sie hat sich an die scheinbar lebensfeindlichen Bedingungen dieser Umgebung perfekt angepasst und kann dort bis zu 40 Jahre alt werden. Für viele, teils seltene Insekten ist sie eine nachhaltige und verlässliche Futterquelle und Brutstätte.
Lebensräume werden knapp
Doch nicht nur in der klassischen Heidelandschaft, die von Menschen durch Viehhaltung und kontrollierte Heidebrände geschaffen wurde, findet die Blume des Jahres optimale Lebensbedingungen. Auch an anderen Standorten, etwa an Waldrändern, in Sandgruben und Dünen sowie in Hochmooren, auf älteren Brachflächen und sogar an Straßenrändern ist die Besenheide zu finden. Viele ihrer Lebensräume werden jedoch selten, so die Stiftung, etwa durch zunehmende Bebauung und verstärkten Stickstoffeintrag über die Luft. Diese "Überdüngung" schadet der Wurzelbildung der Pflanze und führt außerdem dazu, dass sie von Gras überwuchert wird.
Viele Aktionen zur Pflege der Heide
Mit der Benennung zur Blume des Jahres will die Stiftung diese Probleme bekannter machen. Im kommenden Jahr wird sie zahlreiche Aktionen, wie etwa Führungen zur Blume des Jahres 2019 anbieten und die Pflanze in ihrem natürlichen Lebensraum vorstellen. Nähere Informationen dazu finden sich auf der Website der Loki Schmidt Stiftung. Zusätzlich werden im Rahmen der "Aktion Überleben Heide" Pflegeeinsätze in Heidelandschaften stattfinden. Hierbei sollen zum Beispiel durch händisches Entfernen von Jungbäumen Heidelandschaften offen gehalten werden.
Aktion läuft seit 1980

Loki Schmidt, die Ehefrau des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt, hat die Aktion Blume des Jahres 1980 ins Leben gerufen. Die Loki Schmidt Stiftung will damit auf Wildpflanzen hinweisen, die vom Aussterben bedroht sind. Im vergangenen Jahr trug der Langblättrige Ehrenpreis den Titel.
Die Heidelandschaft lag Loki Schmidt zeitlebens besonders am Herzen: "Es hat ewig lange gedauert, in einige Köpfe hineinzukriegen, dass eine Heide eine Kulturlandschaft ist und keine ursprüngliche Natur. Aber auch diese Kulturlandschaft besteht nur fort, wie wir sie kennen, wenn sie auch weiter so genutzt - oder gepflegt - wird", sagte sie.
