Tomatensamen gewinnen: So gelingt es

Stand: 30.08.2023 12:50 Uhr

Es ist ganz einfach, aus Tomaten Samen für das nächste Jahr zu gewinnen und sie auf diese Weise zu vermehren. Wichtig: Die Mutterpflanze muss samenfest sein.

Tomaten zählen zu den beliebtesten Gemüsesorten, sind aber geschmacklich manchmal eine echte Enttäuschung. Wer eine besonders leckere Sorte für sich entdeckt hat, kann diese einfach selbst anbauen. Die Vermehrung ist einfach. Die wichtigste Voraussetzung: Die Tomatenpflanze, aus der das Saatgut gewonnen werden soll, muss samenfest sein. Was bedeutet das?

Vermehrung nur mit samenfesten Sorten möglich

Aus der Saat samenfester Sorten wachsen Tomaten mit denselben Eigenschaften wie die der Mutterpflanze. Das ist bei den meisten im Handel erhältlichen Pflanzen und Saatgutpackungen nicht der Fall. Bei ihnen handelt es sich meist um sogenannte F1-Hybriden. Wird deren Saat verwendet, können Pflanzen mit ganz anderen Eigenschaften entstehen. In manchen Fällen lassen sich die Pflanzen gar nicht vermehren oder sie sind degeneriert. Der Grund: Bei modernen Züchtungen spalten sich die Eigenschaften, die in der Elternpflanze vereint wurden, in der folgenden Generation meist wieder auf.

Wer also Saatgut aus Tomaten - oder anderen Gemüsesorten - gewinnen möchte, muss darauf achten, dass sie samenfest sind. Im Internet bieten teils Vereine, teils kommerzielle Verkäufer dieses Saatgut an. Auch manche Gartencenter führen es im Sortiment.

Saat aus der Tomate gewinnen: So geht's

In einem Korb liegen viele unterschiedlich große Tomaten. © NDR Foto: Udo Tanske
Nur reife Tomaten sollten für die Vemehrung verwendet werden.

Um Saatgut zu gewinnen, sollten nur reife und gesunde Tomaten verwendet werden. Die Saat selbst ist von einer gallertartigen Masse umgeben. Sie sorgt dafür, dass die Samen nicht bereits in der Frucht keimen. Die Tomate aufschneiden und mit einem kleinen Löffel die Samen zusammenschaben und mit dem Fruchtfleisch in ein Glas geben, dann Wasser drauf gießen. Innerhalb von zwei bis vier Tagen lösen sich die Samen von der gallertartigen Masse und sinken zu Boden. Oben schwimmende Samen sind nicht keimfähig und sollten aussortiert werden.

Die Samen nun in einem Sieb unter laufendem Wasser von den möglichen Resten der Masse befreien und zum Trocknen etwa zwei bis drei Wochen zum Beispiel auf Küchenpapier legen. Tipp: Schneller geht es, wenn die Samen in eine Filterpapiertüte gegeben werden. Sie kann zum Trocknen aufgehängt werden. So wird verhindert, dass die Saat aufgrund der Feuchtigkeit zu keimen beginnt.

Samen halten sich fünf Jahre lang

Wenn die Samen trocken und gut verschlossen gelagert werden, halten sie etwa fünf Jahre lang. Wer sichergehen möchte, dass das Saatgut noch in Ordnung ist, sollte vor der Aussaat eine Keimprobe machen. Eine Tomate ist meistens ausreichend für die Samengewinnung, denn eine Frucht enthält zwischen 30 und 40 Samen.

Rund um die Tomate
Rote und grüne Tomaten am Strauch. © Colourbox Foto: Nataliia Zhekova

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Gartenpodcast: Alles Möhre, oder was?! | 30.08.2023 | 19:00 Uhr

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