Windkraft: Schleswig-Holstein soll weitere Flächen ausweisen
Im Zuge der Energiewende soll die Windkraft in Deutschland massiv ausgebaut werden. Bei der Schaffung verbindlicher Flächenziele wird auch Schleswig-Holstein noch nachlegen müssen.
Obwohl Schleswig-Holstein in Sachen Windkraft schon gut dasteht, muss das nördlichste Bundesland in Zukunft noch mehr Flächen für die Windkraft ausweisen. Energiewende-Staatssekretär Tobias Goldschmidt (Grüne) verwies auf das vom Bund geplante Gesetz, das den Ländern verbindliche Flächenziele bis 2032 vorschreibt.
Im Notfall auch Abstandsregeln brechen
Goldschmidt gab an, auch Abstandsregeln zu Wohnhäusern ins Visier nehmen zu müssen, sollten die Ziele nicht eingehalten werden. "Ich selber bin guter Dinge, dass es möglich ist, zusätzliche Flächen auch auszuweisen, ohne die Abstandsregelung zu Wohnbebauung anfassen zu müssen," erklärt Goldschmidt. "Das wird aber nur gelingen, wenn alle anderen Schutzgüter betrachtet werden, und wir sollten uns gemeinsam auf den Weg machen, das zu schaffen."
Bund wendet "andere Methodik" als Schleswig-Holstein an
Der Gesetzesentwurf der Bundesregierung sieht für die Länder bis 2032 eine Fläche zwischen 1,8 und 2,2 Prozent für die Nutzung von Windkraft vor. Doch die Berechnungen des Bundes für diese Flächen fußt auf einer anderen Grundlage als die der Landesregierung. "Die Bundesregierung fordert von uns, mehr Flächen auszuweisen. Nämlich ungefähr 2,87 Prozent, weil die Bundesregierung eine etwas andere Methodik bei der Findung der Flächen ansetzt. Das heißt, wir haben als Landesregierung nun einen Handlungsauftrag," erklärt Goldschmidt. Die Flächenziele für Schleswig-Holstein werden auch Thema der Koalitionsverhandlungen von CDU und Grünen sein.
