Weltkriegsbombe beim Fehmarnbelttunnel gesprengt
Im Bereich des geplanten Tunnels zwischen Dänemark und Fehmarn ist am Montag eine Weltkriegsbombe gesprengt worden. Mit spezieller Technik sollten dabei Meerestiere geschützt werden.
Im dänischen Teil der geplanten Trasse des sogenannten Ostseetunnels wurde am Montag ein 125 Kilogramm schwerer Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg unschädlich gemacht. Um während der Sprengung unter Wasser keine Tiere zu gefährden, mussten diese zunächst verscheucht werden. Das erklärte die Baufirma Femern A/S am Freitag. Dafür kam Spezialtechnik zum Einsatz: Ein sogenannter doppelter Blasenschleier und akustische Vergrämungsmaßnahmen sollten Schweinswale oder Seehunde fernhalten. Außerdem wurde das Areal bereits im Vorwege großflächig von Walbeobachtern überwacht.
Mehrere Blindgänger bei Tunnelarbeiten entdeckt
Der Bauherr des geplanten Fehmarnbelttunnels, Femern A/S, hatte vor Beginn der Aushubarbeiten die Tunneltrasse im Frühjahr 2021 sicherheitshalber auf Munitionsaltlasten untersuchen lassen. Dabei wurden mehrere Blindgänger entdeckt. Die meisten davon konnten anschließend erfolgreich geborgen werden - nicht aber die 125 Kilogramm schwere, deutsche Wasserbombe. Der Blindgänger befand sich in geringer Entfernung zur deutschen Grenze und einem Naturschutzgebiet. "Die Entschärfung der Bombe ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass wir ab 2024 mit dem Absenken der Tunnelelemente beginnen können", sagte der technische Direktor Jens Ole Kaslund vor der Sprengung.
Der Fehmarnbelttunnel war seit seiner Planungsphase immer wieder in Kritik geraten. Umweltschützerinnen und -schützer befürchten die Zerstörung der Riffe rund um den Belt. Ein geforderter Baustopp blieb jedoch ohne Erfolg. Der deutsch-dänische Tunnel ist eines der größten Infrastrukturprojekte in Europa. 2029 soll er voraussichtlich fertig sein.