Von wegen nur Elektroschrott: Zweites Leben für alte Solarmodule
Auch in Schleswig-Holstein sind sie auf vielen Flächen und Gebäudedächern zu finden: Photovoltaikanlagen, die Sonnenlicht in grüne Energie umwandeln. Doch wenn ihre Leistung nachlässt, werden sie oft als Elektroschrott ausgemustert.
Wenn Photovoltaikanlagen nur noch wenig Leistung bringen, dann gehen sie meist nicht in eine fachgerechte Entsorgung, sondern werden zum Verschrotten ins Ausland verschifft. Ein Problem, das jedes Jahr größer wird: Laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) wird bis 2030 eine Menge von bis zu einer Million Tonnen Altmodule prognostiziert. Und noch gibt es kaum Unternehmen, die solche Module richtig entsorgen können.
Manchmal ist nur die Förderung ausgelaufen
In diese Marktlücke ist die Buhck Gruppe aus Wentorf (Kreis Herzogtum Lauenburg) gestoßen. Seit Anfang des Jahres bietet das Abfallentsorgungsunternehmen nicht nur an, Solarmodule zu entsorgen, sondern auch, sie wieder instand zu setzen.
Lieferungen mit ausgedienten Solarmodulen kommen aus ganz Deutschland nach Wentorf, teils sogar aus dem Ausland. Projektleiter Martin Wilke und seine Kollegen checken die Module durch, um irreparable Teile von denen zu trennen, die ein zweites Leben bekommen können und sollen. "Wir kennen die Historie der Teile nicht. Es kann sein, dass die technische Defekte haben oder einfach nur abgebaut wurden, weil eine Förderung abgelaufen ist - gegen leistungsstärkere Module", erklärt Wilke.
Schon Tausende Teile weiterverwertet
Mithilfe von LED-Lampen prüfen sie in einem Labor, wie stark die Leistung einzelner Teile noch ist. Die defekten Module werden von einer weiteren Fachfirma in ihre Einzelteile zerlegt, die dann teils weiterverwertet und teils entsorgt werden. Die Solarmodule, die noch Potential haben, werden von Wilke und seinem Team runderneuert. Immerhin 6.000 Module hat die Wentorfer Buhck Gruppe seit Jahresbeginn weiterverwertet.
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