Trockenheit: Alsterquelle nahezu versiegt
Wegen der langanhaltenden Trockenheit sprudelt die Alsterquelle in Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) nicht mehr. Was dramatisch klingen mag, sei ein gewöhnliches Phänomen - Naturschützer warnen dennoch.
Nur noch eine kleine Pfütze ist an der Stelle zu sehen, wo eine Eisenplatte den Ursprungsort des Flusses markiert. "Aufgrund der zuletzt ausgebliebenen Niederschläge ist davon auszugehen, dass die Quelle und ein Teil des Oberlaufs der Alster mittlerweile trockengefallen sein könnten", sagte ein Sprecher des Kieler Umweltministeriums am Montag.
Kein Niedrigwasser - stattdessen saisonal bedingte Trockenheit
Das klingt beunruhigend, ist allerdings nicht ungewöhnlich. Bis zum 9. August sei die Quellfassung der Alster noch mit Wasser benetzt gewesen - das sah in den vergangenen Jahren zu dieser Zeit anders aus, so das Umweltministerium. In den Jahren 2018 bis 2020 sei der Quellbereich gar vollständig trockengefallen. Die Wasserstandspegel an der Alster in Wulksfelde (Kreis Stormarn) und Naherfurth (Kreis Segeberg) seien aktuell zwar als niedrig einzustufen, befänden sich allerdings noch oberhalb des mittleren Niedrigwasserstandes. "Von einer extremen Niedrigwassersituation an der Alster kann also aktuell noch nicht gesprochen werden", sagte der Sprecher. Außerdem werde die Alster im Unterlauf von vielen Nebenflüssen und Grundwasser gespeist.
Hamburger brauchen sich keine Sorgen um ihre Alster machen
Die Grundwasserstände im Einzugsgebiet der Alster befänden sich momentan auf einem für die Jahreszeit normalen Niveau. "Da die Alsterquelle hauptsächlich von Oberflächenwasser gespeist wird, werden die ersten stärkeren Regenfälle schnell dazu führen, dass im Quellbereich wieder Wasser austritt", heißt es aus dem Kieler Umweltministerium. Auch die Hamburger Umweltbehörde betonte, dass nicht zu befürchten sei, dass die Alster auf Hamburger Gebiet trockenfalle.
BUND: Tierwelt leidet, wenn Pegel sinken
Naturschützer vom BUND Schleswig-Holstein machen sich dennoch Sorgen. Denn viele Gewässer in Südholstein seien nahezu ausgetrocknet - der Alsterzulauf Tarpenbek entlang der Landesgrenze zu Hamburg sei nur noch zentimetertief. Tiere hätten kaum noch Möglichkeiten, zu trinken oder sich abzukühlen, auch die Wasserqualität verschlechtere sich, mahnt der BUND.