Trecker-Demo in Kiel: Faire Preise für Erzeuger gefordert
Neun Tage vor der Landtagswahl haben am Freitagvormittag noch einmal Landwirtschafts- und Naturschutzverbände vor dem Landeshaus in Kiel auf sich aufmerksam gemacht - viele kamen mit Treckern.
Zu der Demo vor dem Landeshaus in Kiel kamen am Freitag viele Mitglieder der Landwirtschaftsverbände mit ihren Traktoren. Zusammen mit den Naturschutzverbänden hatten sie verschiedene Forderungen an die künftige Landesregierung dabei. "Die Verbände sind sich einig, dass eine zukunftsfähige Landwirtschaft vornehmlich in regionalen Kreisläufen wirtschaftet, klima- und ressourcenschonend sein muss sowie Tierwohl und Artenvielfalt stärken muss", heißt es in einer Mitteilung zu der Aktion. Die agrarpolitischen Kandidaten der SPD, der Grünen, der FDP und des SSW nahmen die Forderungen vor dem Landeshaus entgegen.
Erforderlich seien unter anderem höhere Öko-Prämien und deren Staffelung nach Betriebsgrößen sowie faire Erzeugerpreise. An der Aktion beteiligt waren der Landesnaturschutzverband, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, der Bundesverband deutscher Milchviehhalter und die Bauernorganisation "Land schafft Verbindung".
Bauern: "Faire Preise sind nötig!"
"Dieses Bündnis zeigt, dass wir uns nicht spalten lassen", sagte der Biobauer Matthias Stührwoldt. "Naturschutz und Landwirtschaft gehören zusammen. Wir brauchen viele Höfe, die auch in kleinen und mittleren Strukturen wirtschaften." Bäuerinnen und Bauern wollten Klimaschutz und Artenvielfalt, erklärte die konventionelle Milchbäuerin Uta von Schmidt-Kühl: "Statt Exportorientierung, sind aber faire und kostendeckende Preise notwendig." Die nächste Landesregierung müsse sich für marktpolitische Maßnahmen stark machen.
Auch Naturschützer fordern, dass sich etwas ändern muss: "Die wahren Kosten einer intensiven Landwirtschaft müssen jetzt berücksichtigt werden und dürfen nicht auf die Zukunft verlagert werden", sagte der Vorsitzende des Landesnaturschutzverbandes, Ulrich Irmler. Die Landespolitik müsse die gemeinsamen Forderungen umgehend nach der Wahl anpacken.
