Tönning als Motiv: Alte Goldmünze für 80.000 Euro versteigert
Sie ist knapp 70 Gramm schwer und einiges wert: Eine mehr als 320 Jahre alte Goldmünze ist im Osnabrücker Auktionshaus Künker versteigert worden. Sie stammt den Angaben zufolge aus dem Jahr 1700 und war damals 20 Dukaten wert.
Für 80.000 Euro ging gestern Abend die seltene Goldmünze mit der Stadt Tönning als Motiv an einen neuen Besitzer. Experten schätzen den Wert auf 50.000 Euro. Auf der Münze sind zwei Ereignisse aus dem Großen Nordischen Krieg zu sehen - auf der einen Seite die Belagerung Tönnings, auf der anderen ein Angriff auf Kopenhagen. Auf der Tönninger Seite der Münze sind das Schloss mit seinen vier hoch aufragenden Ecktürmen und der Turm der St. Laurentius-Kirche zu erkennen, genauso Schiffe auf der Eider. Kanonenkugeln fliegen in der Szene auf die Stadt.
Goldmünze als Verdienstmedaille?
Vermutlich, so schreibt das Auktionshaus, habe Herzog Friedrich IV. mit der Münze seine Dankbarkeit ausgedrückt - sie war demnach so etwas wie eine Verdienstmedaille für Soldaten. Aber auch ein Mittel, um seine Interpretation der Kriegsgeschehnisse zu verbreiten: Über dem Motiv des Angriffs auf Kopenhagen steht das lateinische Motto "PAR PARI", was übersetzt "Gleiches mit Gleichem" bedeutet. Für den Auftraggeber der Münze ist der Angriff auf Kopenhagen also die Vergeltung für die Belagerung Tönnings.
Wer der ehemalige Besitzer der Münze war und woher er sie bekommen hatte, verriet das Auktionshaus nicht.
