Nordfriesland feiert die Ringelganstage
Auch wenn Ringelgänse nicht überall gern gesehene Gäste sind, ab morgen sind die braungrauen Tiere die kleinen Stars in Nordfriesland. Dann starten auf Hallig Hooge die 25. Ringelganstage.
Sie sind wieder da: Zehntausende Ringelgänse machen derzeit Rast an der nordfriesischen Wattenmeerküste, stärken sich mit salzhaltigen Gräsern und Kräutern, um dann weiterzufliegen nach Sibirien. Der Landesbetrieb für Küstenschutz (LKN) schätzt die Zahl der Gänse in Nordfriesland auf 50.000 - und das ist ein Fünftel des weltweiten Bestands. Zwei Jahre lang fielen wegen der Corona-Pandemie die traditionellen Ringelganstage aus - nun starten sie wieder. Bis Mitte Mai gibt es etwa 80 Veranstaltungen.
Vogelwanderungen, Wattführungen und Vorträge
Die offizielle Eröffnung an diesem Sonnabend findet als geschlossene Veranstaltung statt. Danach aber sind Naturliebhaber herzlich willkommen, die Meergänse live und hautnah zu erleben. So gibt es Wattführungen ins Nordwatt auf der Hallig Langeneß oder zur Sandinsel Japsand, Fotokurse, Führungen durch Salzwiesen, Vorträge, Vogelwanderungen, Fahrrad- oder Schiffstouren. Auf der Internetseite www.ringelganstage.de sind die Angebote aufgeführt.
Energie tanken für den Weiterflug
Die grasenden Tiere halten sich so nah an den Wegen auf, dass sie sich selbst ohne Fernglas sehr gut beobachten lassen, berichtet die Nationalparkverwaltung in Tönning. Auf den Halligen finden die Ringelgänse viel Ruhe und vor allem viel Gras zum Fressen. Das brauchen sie auch, denn sie müssen Tausende Kilometer bis zu den sibirischen Brutgebieten zurücklegen. Laut Nationalparkverwaltung brauchen die Tieren etwa acht Gramm Fett pro 100 Kilometer Flugstrecke. Um 400 Gramm Fett zuzulegen, müssen sie demnach mindestens 18 Kilogramm Gras fressen.
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