Ein Arzt setzt eine Spritze in den Arm eines Mannes. © Photocase Foto: David Pereiras

Neuer Corona-Impfstoff in SH weiter stark nachgefragt

Stand: 21.10.2022 08:20 Uhr

Seit September ist in Schleswig-Holstein ein angepasster Corona-Impfstoff verfügbar, der besser vor den aktuell vorherrschenden Virusvarianten schützen soll. Die Nachfrage danach ist weiterhin hoch. Weil gleichzeitig die Erkältungszeit beginnt, haben Arztpraxen viel zu tun.

In Schleswig-Holstein wollen nach wie vor viele Menschen ihren Impfschutz gegen Covid-19 aufrechterhalten. Seit Anfang September wird dafür in Schleswig-Holstein auch ein angepasster Impfstoff angeboten, der besser vor den Virusvarianten BA.4 und BA.5, auch bekannt als Omikron, schützen soll.

Nach der entsprechenden Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) hatte die EU-Kommission zwei Omikron-Vakzinen die Zulassung erteilt. Sie kommen von Moderna und Biontech und basieren auf der mRNA-Technologie. In Schleswig-Holstein ist laut Gesundheitsministerium der Wirkstoff von Biontech verfügbar.

Täglich kommen Menschen für die Booster-Impfung

Schon von Beginn an war die Nachfrage nach dem neuen Vakzin hoch. Laut Hausärzteverband hatten offenbar viele Menschen auf den angepassten Impfstoff gewartet. Auch nach rund einem Monat kommen dem Verband zu Folge täglich Patientinnen und Patienten in die Praxen, um sich eine Booster-Impfung abzuholen. Der modifizierte Wirkstoff wird ausschließlich für Auffrischungsimpfungen verwendet, wer noch nicht gegen Covid-19 geimpft ist, bekommt zunächst einen der anderen Vakzine. Das sind in Schleswig-Holstein hauptsächlich die mRNA-Impfstoffe von Biontech oder Moderna, es können aber auch Termine mit den proteinbasierten Wirkstoffen Novavax oder Valneva gebucht werden.

Bei den Auffrischungsimpfungen mit dem angepassten Biontech-Vakzin sind es laut Hausärzteverband vor allem Ältere, die sich ihre vierte Impfung geben lassen. Zunächst war der spezielle Omikron-Impfstoff auch nur für die Gruppe der Über-60-Jährigen verfügbar, Ende September hob das Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein diese Priorisierung jedoch auf. Die Kapazitäten reichten nun aus, um den angepassten Impfstoff für alle Menschen ab zwölf Jahren anzubieten, teilte das Ministerium mit. Eine vierte Impfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) für alle Menschen ab 60 sowie für bestimmte vulnerable und gefährdete Menschen. Alle anderen ab zwölf Jahren sollten dreimal geimpft sein. Nach der letzten Impfung oder nach einer Corona-Infektion sollten mindestens sechs Monate vergehen, bevor eine Booster-Impfung erfolgen kann.

Atemwegserkrankungen und Grippeimpfung: Arztpraxen voll

Insgesamt haben sich in Schleswig-Holstein bereits 20 Prozent der Menschen eine vierte Impfdosis geben lassen, das sind so viele wie in keinem anderen Bundesland. 70 Prozent sind mindestens dreimal geimpft (Stand: 21.10.). Lücken gibt es nach Angaben des Hausärzteverbands vor allem bei Jüngeren.

Doch nicht nur wegen des Andrangs auf die Corona-Impftermine sind die Arztpraxen in Schleswig-Holstein gerade gut ausgelastet. Medizinerinnen und Mediziner berichten, dass zahlreiche Patientinnen und Patienten mit Erkältung und Bronchitis in die Sprechstunden kommen. "Wir haben wieder reichlich Run auf die Infektionssprechstunden. Es gibt viele Menschen momentan mit Atemwegsinfektionen und ja auch leider auch wieder ein deutliches Anziehen der Covid-Zahlen", sagt der Landesvorsitzende des Hausärzteverbands, Jens Lassen. Außerdem holen sich viele Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner eine Grippeschutzimpfung. "Also es gibt schon Zeiten, da haben wir uns eher gelangweilt", so Lassen. "Das ist momentan nicht so."

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Ein Arzt zieht eine Spritze mit einem Impfstoff aus einer Ampulle auf. © imago images/Bihlmayerfotografie

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 21.10.2022 | 08:00 Uhr

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