Nach Taliban-Umsturz: SH bereitet Aufnahme von Afghanen vor
Die Landesregierung hat entschieden, den von den Taliban bedrohten Menschen in Afghanistan zu helfen. Hierzu hat das Kabinett ein Landesaufnahmeprogramm für SH beschlossen - zusätzlich zur Aufnahme von Ortskräften.
Afghanen, die schon in Schleswig-Holstein leben, sollen Anträge stellen können, erklärte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU). So können sie ihre Frauen, Kinder und Schwestern nach Schleswig-Holstein holen. Aktuell rechnet das Land mit etwa 300 Familienangehörigen, die hier Zuflucht finden könnten. "Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, dass wir Hilfe leisten und Menschen, deren Leben und Freiheit bedroht ist, helfen werden", heißt es von der Ministerin. "Die Bilder aus Afghanistan können niemanden unberührt lassen."
Sütterlin-Waack: Ortskräfte großzügig aufnehmen
Für das Programm stimmt sich Schleswig-Holstein mit dem Bund und den anderen Bundesländern ab. "Unabhängig davon gilt unsere Zusage weiterhin, unter anderem sogenannte Ortkräfte aufzunehmen. Ich appelliere an den Bund, den Kreis der infrage kommenden Menschen großzügiger auszulegen. Beispielsweise denken wir auch an Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten, und Helfer von Journalistinnen und Journalisten", sagte die Ministerin. Es gelte, die Menschen zu retten, deren Leben bedroht sei, weil sie mit deutschen Institutionen zusammengearbeitet haben.
Erste Menschen kommen in wenigen Tagen
Erste Ortskräfte sollen in den kommenden Tagen nach Schleswig-Holstein kommen. Wie viele es sein werden und wann sie eintreffen, ist laut Ministerium noch nicht klar.
