NDR Berichterstattung: Landesrundfunkrat will über Vorwürfe beraten
Der NDR Landesrundfunkrat Schleswig-Holstein will sich am Montag zu einer Sondersitzung treffen und dann über Vorwürfe im Zusammenhang mit der Politik-Berichterstattung des Senders beraten. Mehrere Medien hatten die Unabhängigkeit der Berichterstattung des NDR in Schleswig-Holstein in Frage gestellt. Darüber hatten unter anderem das Onlineportal "business insider" und der "Stern" berichtet.
Laura Pooth, die Vorsitzende des unabhängigen Kontrollgremiums für die Programmarbeit, äußerte sich im Interview mit NDR Schleswig-Holstein zu der Sache. "Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst", sagte sie. Diese seien schwerwiegend. "Das ist deshalb so, weil der öffentlich-rechtliche Rundfunk entscheidend dazu beiträgt, dass die Menschen sich eine Meinung bilden können. Und deshalb ist diese Unabhängigkeit so wichtig."
Konkrete Schritte werden diskutiert
Es gehe nun für das Kontrollgremium darum zu klären, ob die Berichterstattung unabhängig sei. Es werde am Montag diskutiert, welche Schritte das Gremium konkret einleiten werde - und auch, wer zu der Sache angehört werde. Die Verantwortlichen des NDR in Schleswig-Holstein hätten alle notwendigen Informationen und Auskünfte zugesagt, so die Vorsitzende des Landesrundfunkrats.
NDR: Keine politische Einflussnahme auf unsere Programme
Das Onlineportal "business insider" hatte über einen angeblichen "politischen Filter" in der Berichterstattung des NDR Schleswig-Holstein berichtet. Berichterstattung sei teilweise verhindert, kritische Informationen seien heruntergespielt worden, so die Kritik. Vor allem geht es um den journalistischen Umgang mit dem Konflikt zwischen Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und dem zurückgetretenen Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) im Jahr 2020. Der NDR weist den Vorwurf eines "politischen Filters" zurück und hat eine umfangreiche Stellungnahme veröffentlicht.