Meereszentrum: Touristen-Attraktion an der Kielline geplant
Die Stadt Kiel plant eine neue Attraktion für Touristen an der Kiellinie. Nach Angaben aus dem Rathaus könnte dort für rund 55 Millionen Euro ein digitales Meeresvisualisierungszentrum entstehen.
Der Ozean als Universum - mit faszinierenden Unter-Wasser-Landschaften und interessanter Forschung - zum Beispiel zum Klimawandel - das alles soll das Meeresvisualisierungszentrum an der Kiellinie bieten, das die Stadt Kiel plant.
Geomar-Gebäude favorisierter Standort
In trockenen Tüchern ist das Zentrum allerdings noch nicht. Gerade wurde eine Machbarkeitsstudie, die die Ratsversammlung Kiel zu dem Zentrum in Auftrag gegeben hatte, vorgestellt. Diese weist das Geomar-Gebäude am Westufer als geeigneten Standort aus. Untersucht wurden alternativ auch der Vorplatz am Schifffahrtsmuseum, das Gebiet Holtenau-Ost, das Kieler Schloss und die Schwentinemündung.
Größte Variante für 55 Millionen Euro
Desweiteren untersuchte die Studie drei Varianten, wie das Zentrum umgesetzt werden könnte. Die Variante S geht von einer Fläche von 1.500 Quadratmetern und Kosten in Höhe von rund acht Millionen Euro aus. Variante M sieht 4.000 Quadratmeter vor und Kosten in Höhe von 25 Millionen Euro. Variante L würde eine Fläche von 8.000 Quadratmetern beanspruchen, rund 55 Millionen Euro kosten. Variante L könnte jährlich von rund 250.000 Menschen besucht werden.
Kämpfer will "Schlechtwetter-Attraktion"
Variante L kann nach Angaben der Gutachter das Marktpotenzial in einem günstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis ausschöpfen und zugleich die mit dem Projekt verbundene Strahlkraft erreichen. Auch Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer bevorzugt Variante L. "Wir brauchen eine Schlechtwetter-Attraktion in Kiel", sagte er.
Finanzierung steht noch nicht
"Das Projekt steht und fällt natürlich mit der Finanzierung", so Kämpfer. "Bund und Land müssen deshalb für ein solches Projekt mit ins sogenannte Boot geholt werden. Außerdem gilt es, Fördergelder zu beantragen", sagte er. Noch vor der Sommerpause soll die Ratsversammlung nun eine vertiefende Machbarkeitsstudie beauftragen, in der vor allem Variante L weiterverfolgt werde.