Teilnehmende der Sicherheitskonferenz sitzen in einem Raum beisammen. © Christian Wolf, NDR Foto: Christian Wolf, NDR

Kiel: Internationale Sicherheitskonferenz zu Ende gegangen

Stand: 17.06.2022 17:51 Uhr

Seit Jahren organisiert das Institut für Sicherheitspolitik der Universität Kiel immer vor der Kieler Woche eine Sicherheitskonferenz. Die zweitägige Veranstaltung mit mehr als 150 Experten aus Politik, Militär und Wissenschaft fand am Donnerstag und Freitag statt.

Am Freitagnachmittag ist die Kieler Sicherheitskonferenz zu Ende gegangen. Zwei Tage lang hatten etwa 150 Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft und Militär über die Sicherheitslage in Europa gesprochen. Eine erfolgreiche Veranstaltung, sagt Johannes Peters, Abteilungsleiter "Maritime Strategie und Sicherheit" am Institut für Sicherheitspolitik Kiel. "Aus mehreren Gründen. Zum einen war es ein großer Erfolg, weil man zum ersten Mal seit über zwei Jahren tatsächlich wieder eine solche Konferenz mit der vollen Teilnehmerzahl ohne Pandemie-bedingte Auflagen durchführen konnte. (...) Aber auch fachlich und inhaltlich war es ein großer Erfolg."

Bedrohung durch Russland

Die über allem stehende Frage der Sicherheitskonferenz lautete: Wie ist die aktuelle Sicherheitslage in Europa? Die Experten kamen dazu im Tagungshotel Kieler Kaufmann zusammen. Am Freitag ging es vor allem um die strategische Frage, welche Konflikte es im maritimen Raum innerhalb der kommenden 20 Jahre geben könnte, auch im Ostseegebiet. "Es geht um die Bedeutung beispielsweise des NATO-Beitrittes von Schweden und Finnland, um die Integration für die baltischen Staaten, um strategische Konzepte in der Zukunft für den baltischen Raum", so Peters. Angesichts einer wachsenden Bedrohung durch Russland seien diese Fragen bedeutend.

Normalerweise würden die Übungen des russischen Militärs in der Ostsee erst im September stattfinden, sagte Peters. Dass die Russen ihren Manöverplan nun vorgezogen haben, wertet der Strategie- und Sicherheitsexperte als offensichtliche Reaktion auf das jährliche NATO-Großmanöver "Baltops": "Das ist natürlich jetzt vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Situation so, dass Russland eben zeigen möchte, wir verstehen die NATO weiterhin als Aggressor. Und selbstverständlich muss das Bündnis auch weiterhin mit einer deutlichen russischen Rolle und Opposition innerhalb der Ostsee rechnen."

Hochrangige Gäste in Kiel

Teilnehmer der Sicherheitskonferenz waren unter anderem der schleswig-holsteinische CDU-Bundestagsabgeordnete Johan Wadephul, der Befehlshaber der US Navy, Admiral Michael Gilday sowie der Vorsitzende der Münchener Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen.

Weitere Informationen
Flugzeuge des Deutschen, Finnischen, Schwedischen und US-Amerikanischen Militärs fliegen im Rahmen des NATO-Manövers BALTOPS am 05. Juni 2022 über die USS Kearsarge in der Ostsee. © picture alliance / ZUMAPRESS.com / U.S. Navy

NATO-Ostsee-Manöver "Baltops" in Kiel beendet

Mehr als 45 Schiffe und 75 Flugzeuge sowie rund 7.000 Soldaten hatten sich an dem diesjährigen NATO-Manöver "Baltops" beteiligt. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 16.06.2022 | 17:00 Uhr

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Auf einer Straße in Lübeck markiert ein Fahrradsymbol den Radweg. © IMAGO / Agentur 54 Grad

Freie Fahrt für Fahrradfahrer: Lübeck baut Radschnellweg

In Lübeck soll der erste Radschnellweg des Landes entstehen. Doch die Regularien sind streng. Bis es losgehen kann, bedarf es noch viel Vorarbeit. mehr

Videos