Freibad Quickborn dicht - aber Schwimmunterricht nun doch
Rund 100 Kinder können ihr Seepferdchen und Bronzeabzeichen im eigentlich geschlossenen Freibad in Quickborn machen. Weil viele Mitarbeiter längerfristig erkrankt sind, hatte die Stadt die Saison schon am Mittwoch beendet.
Das bleibt es für die Öffentlichkeit auch, aber immerhin wurde nun eine Möglichkeit gefunden für die Kinder, die gerade das Schwimmen erlernen. Viele Kurse können fortgesetzt werden, weil eine ehemalige Mitarbeiterin des Freibades Quickborn einspringt.
DLRG: Entscheidung nicht ganz unerwartet
Alle wichtigen Mitarbeiter fallen krankheitsbedingt länger aus, wie die Stadt am Dienstag mitgeteilt hatte. Und ohne Fachkraft könne die Technik des Bades aus Sicherheitsgründen nicht betrieben werden. Schließlich wird in einem Schwimmbad mit Chemikalien wie Chlor hantiert. Zusätzlich geht es um Haftungsfragen. Für die DLRG Quickborn kam diese Entscheidung nach eigenen Angaben "nicht ganz unerwartet, aber doch überraschend".
"Hartes Training der Kinder soll sich auszahlen"
Schon seit Saisonbeginn gab es wegen Personalproblemen eingeschränkte Öffnungszeiten. Trotzdem konnten 17 Schwimmkurse mit rund 240 Teilnehmern starten. Besonders für die Kleinen wollte das DLRG-Team eine schnelle Lösung finden. "Für die Kinder ist das sehr wichtig. Die sind seit Mai dabei und trainieren hart. Die kommen zweimal die Woche. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass es im Mai teilweise wirklich noch kalt war. Die haben wirklich was geleistet", sagt Ute Klafs, Ausbildungsleiterin der DLRG. Auf einer Krisensitzung am Dienstagabend wurde über Alternativen gesprochen. In nahegelegenen Freibädern wurde gefragt, ob Kinder dort ihren Kurs weitermachen und ihre Prüfung ablegen könnten. Und dann kam die zündende Idee.
Neustart im Freibad am Montag
Ein DLRG-Mitglied hatte Kontakt zu einer ausgebildeten Fachkraft für Bäderbetriebe hergestellt, und diese Frau hatte auch direkt signalisiert, dass sie die Idee unterstützt und dafür auf Freizeit verzichten will. Schon früher habe sie im Quickborner Schwimmbad gearbeitet, erzählt der Sprecher der DLRG, Dirk Mohrdiek. Demnach bekommt sie ihre Einsätze von der Stadt bezahlt. Nach Gesprächen mit dem stellvertretenden Bürgermeister, dem Fachbereichsleiter und einer Mitarbeiterin sind inzwischen alle offenen Fragen geklärt. Laut DLRG soll es schon am kommenden Montag wieder losgehen. Alle Kursbesucher werden darüber informiert.
Rückerstattungen für Saisonkarten?
Doch eine Frage ist noch zu klären. So haben viele Menschen in den vergangenen Monaten das Freibad mit einer Saisonkarte genutzt. Erwachsene bezahlten dafür 90 Euro. Bei der Stadtverwaltung sind deswegen mehrere Anfragen eingegangen, ob es eine anteilige Rückerstattung geben wird. In einer Mitteilung heißt es dazu kurz: "Die Entscheidung über eine Erstattung erfolgt durch die politischen Gremien der Stadt Quickborn." Anschließend soll zügig darüber informiert werden.