Feuerwehrleute aus SH übergeben Material an ukrainische Kollegen
Im Kreis Plön haben Feuerwehren tonnenweise Material für Kameraden aus der Ukraine gesammelt. Nun haben sie alles abgeliefert.
Acht Tonnen Material haben Feuerwehrleute aus dem Kreis Plön an Kameraden der ukrainischen Feuerwehr übergeben. An der polnisch-ukrainischen Grenze konnten die schleswig-holsteinischen Feuerwehrleute diverse Gerätschaften aus ihren fünf Fahrzeugen mit Anhängern umladen. Darunter waren Feuerlöscher, Schutzausrüstung, Aggregate, Pumpen, Funkgeräte, Schläuche, ein hydraulischer Rettungssatz und eine Kettensäge. Außerdem übergaben sie ein Löschfahrzeug aus dem Jahr 1989, das die Feuerwehr in Schönkirchen gespendet hatte. Auch Isomatten und Schlafsäcke waren dabei.
Verständigung auch "mit Händen und Füßen"
Bei der Übergabe an die ukrainischen Kameraden verständigten sich die Feuerwehrleute mithilfe eines Kameradens, der polnisch sprach - und mit englisch. Außerdem "mit Händen und Füßen", erzählten Matthias Slamanig, Amtswehrführer Preetz-Land, und Matthias Hansen, Wehrführer Barmissen. Anschließend fuhren die Ukrainer mit der Ausrüstung ins Kriegsgebiet, die Schleswig-Holsteiner machten sich auf den Heimweg nach Deutschland.
"Beklemendes Gefühl"
"Die Gefühle, die uns dabei begleitet haben, waren ungut, weil man weiß, dass man die Menschen, die man gerade kennengelernt hat, in eine absolut unsichere Situation schickt", sagte Matthias Slamanig. Er sprach von beklemmenden Gefühlen. Matthias Hansen betonte, es sei aber auch ein gutes Gefühl mit der Aktion einen Beitrag geleistet zu haben, die Menschen vor Ort zu unterstützen. Die Kameraden empfänden große Dankbarkeit gegenüber den Menschen, die bei der Aktion geholfen und die dafür gespendet hätten.
Auslöser war eine Dorfgeschichte
Den Anstoß zu dieser Spendenaktion hatte eine Dorfgeschichte im Schleswig-Holstein Magazin gegeben. Da berichtete die Wehrführerin der Gemeinde Tramm im Kreis Herzogtum Lauenburg von der Partnerschaft mit einer Feuerwehr in der Ukraine. Seit einigen Jahren fährt sie regelmäßig an die polnisch-ukrainische Grenze, um die Kameraden mit ausgemustertem Equipment zu versorgen - zuletzt einen Tag vor Kriegsausbruch.
Nach Ausstrahlung der Dorfgeschichte nahm der Wehrführer von Barmissen (Kreis Plön) Kontakt zu ihr auf, telefonierte mit befreundeten Feuerwehren. Die sichteten daraufhin ihre Bestände, und schon türmten sich die Spenden im Gerätehaus der Gemeinde Rastorf.
Lawine der Hilfsbereitschaft

Eine wahre Lawine der Hilfsbereitschaft entwickelte sich. In Deutschland verfügen auch die Freiwilligen Feuerwehren über sehr gutes Gerät, das obendrein ständig gewartet und fristgemäß erneuert werden muss, selbst wenn alles noch tadellos in Schuss ist. Also konnten viele Wehren viel entbehren.
Nächste Tour nach Ostern?
Da sich immer mehr Feuerwehren melden, die etwas abzugeben haben, planen die Feuerwehrleute aus dem Kreis Plön schon die nächste Tour. Die könnte nach Ostern starten.
