Zwei Landwirte kontrollieren frisch geerntete Kartoffeln. © NDR

Leila und Annabelle - Erntezeit für die Frühkartoffeln in Bünsdorf

Stand: 25.07.2022 14:36 Uhr

Auf etwa 450 Hektar werden Frühkartoffeln angebaut. Nun läuft die Ernte- auch auf einem Hof in Bünsdorf - zwischen Rendsburg und Eckernförde.

Die Erde, die mit den Kartoffeln auf dem Sortierband ankommt, ist staubtrocken. "Hier an dieser Stelle ist der Boden sehr lehmhaltig und dadurch ist er sehr stark verkrustet und siebt nicht raus. Deshalb kommt die ganze Erde hier oben mit an", erklärt Carsten Fedder, während er die Kartoffeln zwischen den Erdklumpen aussortiert. Der Landwirt ist im Moment täglich mit seinem Sohn und einem weiteren Helfer auf seinen Kartoffeläckern in Bünsdorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) unterwegs, um Frühkartoffeln zu ernten. Seine beiden Sorten heißen Leila und Annabelle.

Kartoffeln "schlafen" bei Hitze

Die trockene, verkrustete Erde macht das Sortieren anstrengender als sonst. "Bei den Temperaturen schläft die Kartoffel: Wenn es zu heiß ist, wächst sie nicht mehr. Denn dafür ist es zu heiß. Die Kartoffel kann das nicht kompensieren. Das ist aber nicht schlimm." Denn Carsten Fedders Kartoffel haben schon vorher eine gute Größe erreicht, erzählt er. Trotzdem muss der Landwirt den Boden gut im Blick behalten, damit er keine Ernteausfälle bekommt. Er zeigt auf eine Stelle im Acker, gräbt ein paar Kartoffelknollen aus. "Hier sehen wir, dass Risse im Boden sind durch die Trockenheit. Und hier haben wir das Problem, dass das Licht an die Kartoffelknollen kommen kann und die dann grün werden. Das bedeutet für uns, dass wir die nicht mehr verkaufen können."

70 Tonnen bis Mitte August verkaufen

Was Carsten Fedder nicht mehr verkaufen kann, wird später Futter für Milchkühe in anderen Betrieben. Alle guten Kartoffeln werden über Nacht ins Lager gebracht. Und schon am nächsten Tag werden die Kartoffeln verkauft, insgesamt 70 Tonnen bis Mitte August - dann ist die Erntezeit der Frühkartoffel vorbei.

Anbaufläche in SH: 450 Hektar

Frühkartoffeln werden in Schleswig-Holstein überwiegend direkt vermarktet. Die Anbaufläche im ganzen Land beträgt etwa 450 Hektar. Zum Schutz vor Frost werden mehr als die Hälfte der Frühkartoffeln unter Folie oder Vliesabdeckung erzeugt. Die Verbraucherpreise für den 2,5-Kilo-Beutel liegen nach Angaben der Landwirtschaftskammer aktuell bei etwa 3,50 bis 5 Euro.

Für die Haupternte im Herbst entwickeln sich die Pflanzen den Angaben zufolge gut. Sie seien im Vergleich zu anderen Jahren in der Entwicklung etwa gleichauf bis eine Woche voraus. Die Gesamtanbaufläche für Kartoffeln in Schleswig-Holstein beträgt rund 6.000 Hektar, das sind 60 Quadratkilometer, davon entfallen rund 3.300 Hektar auf Speisekartoffeln und 2.700 Hektar auf Pflanzkartoffeln.

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Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 25.07.2022 | 19:30 Uhr

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