Eiderstedt: Tausche Ackerland gegen Naturschutzgebiet
Lebensräume für den Vogelschutz optimieren, leichtere Arbeitsbedingungen für Landwirte. Von einem besonderen Grundstückstausch auf Eiderstedt profitieren alle Beteiligten.
Bedrohte Vogelarten wie Austernfischer, Kibitze und Uferschnepfen sollen auf Eiderstedt (Kreis Nordfriesland) nach und nach mehr eigene Schutzgebiete bekommen. Durch dichte Besiedelung und Landwirtschaft gibt es immer weniger dieser Vögel. Seit einiger Zeit arbeiten deshalb die Stiftung Eiderstedter Natur und Landwirte zusammen. Das Motto: Tausche Ackerland gegen Naturschutzgebiet und andersrum.
Naturschützer und Landwirt einig
Südlich der Stadt Garding (Kreis Nordfriesland) sind sich Landwirt Carsten Thomsen und Till Severon von der Stiftung Eiderstedter Natur einig geworden: "Der Grund für den Tausch ist, dass wir Flächen erhalten, die direkt an unsere Flächen anschließen. Da können wir mehr Gräben anstauen und den Wasserstand auch selbst bestimmen und damit auch die Wiesenvögel fördern", erzählt Till Svereon.
Weniger Arbeitsaufwand für Landwirte
Die Flächen, die bisher der Stiftung gehören und nun eingetauscht werden sollen, sind nicht optimal für den Wiesenvogelschutz. Dort stehen große Bäume oder große Höfe ganz in der Nähe. Das wiederum ist attraktiv für Landwirt Carsten Thomsen: "Die Flächen, die ich bekomme, liegen direkt am Weg. Ich kann sie einfacher bewirtschaften. Das ist weniger Arbeitsaufwand." Allein durch den eingesparten Fahrtweg spart er täglich eine halbe Stunde Zeit, die er nun besser im Betrieb einsetzen kann.
Unbürokratisches Verfahren

Inzwischen laufen bereits weitere Gespräche mit Landwirten der Halbinsel Eiderstedt. Laut Till Severon müssen die Grundstückseigentümer keine Angst vor komplizierten Verfahren mit viel Bürokratie, Notar und hohen Kosten haben: "Das ist ein sogenannter einfacher Landtausch. Der läuft über die Landgesellschaft Schleswig-Holstein. Die Flächen werden bewertet, so dass wertgleich getauscht werden kann. Das kommt dann irgendwann ins Grundbuch."
Auf der nun immer größer werdenden Naturschutzfläche will die Stiftung Eiderstedter Natur den Vogelschutz auf der Halbinsel vorantreiben, damit Uferschnepfen und Co. ungestört brüten und ihre Jungvögel aufziehen können.
