Eine App für die Corona-Helfer in Schleswig-Holstein

Das Versprechen ist groß: Mit einer vom Fraunhofer-Institut in Kaiserslautern entwickelten App sollen sich Hilfsangebote in Zeiten der Coronakrise sinnvoller koordinieren lassen als bisher. Und auch sonstige Nachbarschaftshilfe soll damit besser möglich sein. Bis zu 2,2 Millionen Menschen könnte Dorffunk SH in den elf Kreisen Schleswig-Holsteins erreichen. Die Vision ist, ihnen eine einheitliche Plattform für die Kommunikation zur Verfügung zu stellen. Die App gibt es kostenlos, weil die Sparkassen aus Mitteln der Lotterie "Los-Sparen" eine Lizenz für Schleswig-Holstein gekauft haben. Fast alle Regionen sind dabei, nur die kreisfreien Städte bleiben bisher außen vor: "Da sind wir dran, das ist etwas für die Zukunft", sagt Hermann-Josef Thoben, der Vorsitzende der Akademie für ländliche Räume. Jetzt gilt es erstmal die App mit Leben zu füllen, denn noch ist es ziemlich ruhig auf den Kanälen der App "Dorffunk SH".
Nächster Schritt: Nutzerzahlen steigern
"Wir werden jetzt die Werbetrommel rühren und die Gemeinden über das Angebot informieren", so Thoben. "Über den Gemeindetag bekommt jeder Bürgermeister einen Brief in dem erklärt wird, wie die App funktioniert. Davon erhoffen wir uns schon den ersten Schub." Die Dachverbände der Vereine sollen in einem zweiten Schritt folgen, damit - so der Plan - die Nutzerzahlen stetig steigen. Erste Interessenten gibt es schon: Die Bürgermeister von Tarp, Nortorf und Gettorf wollen sich aktiv beteiligen und die App mit Inhalten füllen: "Der Dorffunk als lokale Kommunikationsbasis kann nur durch das Mitmachen aller gut laufen", sagt Torben Ackermann, Bürgermeister der Stadt Nortorf. Er hofft, dass sich vor allem die Bürger für die App interessieren, die bisher an Social Media-Kanälen wie Facebook oder Twitter nicht so gern teilnehmen möchten. Bei der Entwicklung sei großen Wert auf den Datenschutz gelegt worden, kommerzielle Ziele gebe es bei der App nicht, betonen die Beteiligten.
Dorffunk zum Leben erwecken
Eine App wie diese funktioniert aber nur, wenn viele mitmachen und Inhalte einstellen. Das Bedienkonzept sei bewusst einfach gehalten, damit man sich leicht zurecht findet, erklärt Hermann-Josef Thoben, jetzt fehle nur noch der Feinschliff: "Es wird einen Bereich für Neuigkeiten geben. Da müssen wir noch gucken, dass es nicht zu Überschneidungen mit den professionellen Medien kommt und wie wir das lösen, das kommt jetzt bald." Dann liege es an den Bügermeisterinnen und Bürgermeistern im Land, die App mit Inhalten zu füllen und an den Menschen, die ihre Freunde und Bekannte in die App holen sollen. "Wenn es notwendig ist, kann ich mir auch Regionalkonferenzen dazu vorstellen, um das zu präsentieren", so Thoben.
