Eine Militärdrohne vom Typ Heron TP startet von einer Start- und Landebahn. © picture alliance / dpa Foto: Jose Ruiz

Bundeswehr will neue Drohnen in Jagel bei Schleswig testen

Stand: 12.10.2022 14:57 Uhr

Die Bundeswehr will Drohnen am Militärflugplatz Jagel bei Schleswig erproben. Damit sollen offenbar Grundlagen geschaffen werden, diese Drohnen künftig auch für Aufgaben in der Landes- und Bündnisverteidigung nutzen zu können.

Die neuen Bundeswehr-Drohnen vom Typ Heron TP sollen im kommenden Jahr zum ersten Mal in Norddeutschland erprobt werden. Es sei ein Demonstrationsbetrieb am Standort Jagel (Kreis Schleswig-Flensburg) geplant, wie eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Dienstagabend bestätigte - und zwar in der zweiten Jahreshälfte 2023.

Ursprünglich nur für Auslandseinsatz vorgesehen

Demnach will die Bundeswehr damit die Grundlagen schaffen, diese Drohnen künftig auch für Aufgaben in der Landes- und Bündnisverteidigung nutzen zu können. Die Sprecherin betonte, dass es sich hierbei um einen ersten Schritt handeln würde. Ursprünglich wären die Drohnen nur für den Auslandseinsatz vorgesehen und hätten in Deutschland gar nicht fliegen sollen, so der frühere Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels, in der Süddeutschen Zeitung. In bis zu 20 Kilometern Höhe hatte der bisher einzige offizielle Versuchsflug der Eurohawk-Drohne über Deutschland 2013 stattgefunden - weit oberhalb der Linienmaschinen, erinnert sich Bartels. Konflikte mit der zivilen Luftfahrt galten bisher als Haupthindernis für einen Einsatz der Drohnen über Deutschland.

Separater Luftraum geplant

Derzeit least die Bundeswehr Drohnen des israelischen Typs Heron und nutzt diese im afrikanischen Mali, zuvor in Afghanistan. Für den Demonstrationsbetrieb in Jagel soll ein separater Luftraum eingerichtet werden. Das neuere Modell Heron TP, von dem fünf Stück seit dem Frühjahr bereitstehen, ist fast so groß wie ein Kampfflugzeug. Die Drohnen haben eine Spannweite von 26 Metern, ein Triebwerk mit 1.200 PS, ein Gewicht von fünf Tonnen und hochauflösende Kameras an Bord. Die Drohnen können bewaffnet werden.

Weitere Informationen
Die Drohne steht mit rotierenden Rotorblättern am Himmel. © NDR

Umwelt-Drohne stürzt vor Fehmarn ins Meer

Erst vergangene Woche war die Drohne in Betrieb genommen worden, um die Schiffsemissionen im Fehmarnbelt zu messen. mehr

Eine Drohne steht auf einer grünen Wiese.  Foto: Hauke Bülow

Schiffsabgase: "Schnüffeldrohne" kontrolliert Grenzwerte

Von Fehmarn aus starten in diesen Wochen Drohnenflüge. Das Ziel: Grenzwertkontrollen der Schiffsabgase auf dem Wasser. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 12.10.2022 | 12:00 Uhr

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes stehen vor der Seniorenresdenz in der Bockborner Landstraße in Bark im Kreis Segeberg © Wesküstennews Foto: Florian Sprenger

Pfleger fällt aus: Rettungsdienst springt in Barker Pflegeheim ein

Der offenbar einzige Pflegekraft über Nacht hatte einen medizinischen Notfall - die Bewohner des Heims im Kreis Segeberg brauchten deshalb eine Notbetreuung. mehr

Videos