Rehden: Größter deutscher Gasspeicher wird wieder befüllt
In Westeuropas größtem Erdgasspeicher in Rehden (Landkreis Diepholz) wird wieder Gas gespeichert. Das hat die Bundesnetzagentur am Donnerstag mitgeteilt.
Deren Bevollmächtigter Egbert Laege erklärte gegenüber NDR Niedersachsen, dass von nun an täglich kleinere Mengen Gas gespeichert werden sollen. Man arbeite daran, dass bald wieder deutlich mehr Gas nach Rehden fließt. Die Bundesregierung hatte Anfang April den zum Gazprom-Konzern gehörenden Speicher unter Treuhandschaft der Bundesnetzagentur gestellt.
Ziel sind die Füllstandsvorgaben des Gasspeichergesetzes
Ziel sei es nach Auskunft der Bundesnetzagentur, die Füllstandsvorgaben des Gasspeichergesetzes zu erreichen: Demnach soll der Speicher zum 1. Oktober zu 80 Prozent, zum 1. November zu 90 Prozent und am 1. Februar kommenden Jahres noch zu 40 Prozent gefüllt sein. Anfang der Woche war der Speicher in Rehden zu 0,6 Prozent gefüllt. Zuerst hatte das Magazin "Business Insider" über die Pläne berichtet.
Gazprom Germania kann der Befüllung nicht widersprechen
Betrieben wird der Gasspeicher vom Unternehmen Astora - einer hundertprozentigen Tochter der Gazprom Germania. Der russische Staatskonzern Gazprom hat durch die Treuhänderschaft der Bundesnetzagentur keine Möglichkeit mehr, der jetzt angekündigten Befüllung zu widersprechen, obwohl die Nutzungsrechte für den Rehdener Speicher bei Gazprom Export in Russland liegen. Das Unternehmen hatte über mehrere Monate hinweg nur geringe Mengen Gas dort eingespeichert. Solange Gazprom Export die Tanks nicht selbst befüllt, kann der Speicher auch aus anderen Quellen beliefert werden.
Landrat Cord Bockhop begrüßt die "Zwangsbefüllung"
Nach Angaben des Betreibers Astora verfügt Rehden über eine Kapazität von rund vier Milliarden Kubikmetern Gas. Das entspreche rund einem Fünftel der gesamten Speicherkapazität in Deutschland und dem Jahresverbrauch von rund zwei Millionen Einfamilienhäusern. Der Diepholzer Landrat Cord Bockhop (CDU) begrüßt, dass der Speicher "gewissermaßen zwangsbefüllt wird", berichtet NDR Niedersachsen.
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