Lies fordert Ausbau von Ladestationen für E-Autos
Um die Akzeptanz für E-Autos zu gewährleisten, fordert Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) den schnellen Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Im Pkw-Sektor gehöre die Zukunft den Elektroautos, so der Minister. Ziel des Ausbaus der Ladeinfrastruktur müsse nun sein, dass Elektrofahrzeuge "kompromisslos erstfahrzeugfähig" werden, sagte Lies bei der Vorstellung eines Zehn-Punkte-Papiers mit Handlungsempfehlungen. An ihm hatten Experten von Kommunen, Autobauern, Wohnungswirtschaft und Energieversorgern mitgearbeitet. Das Papier soll auch in die Verhandlungen der potenziellen Ampel-Koalitionäre in Berlin einfließen. Eine Forderung darin: Bestehende Ladepunkte müssten "leistungsmäßig ertüchtigt" und das Netz dichter werden.
Wohnungsbauer: Ladestationen wichtig für attraktives Wohnen
Der Zehn-Punkte-Plan enthält auch die Empfehlung zum "Repowering". Das bedeutet: Tankstellen müssen demnach zu größeren Schnelllade-Standorten ausgebaut werden. Zudem sollten die Informationen an den Ladepunkten, zum Beispiel zu Preis und Leistung, standardisiert werden. Susanne Schmitt vom Verband der Wohnungswirtschaft Niedersachsen Bremen machte klar, dass eine ausreichende Ladeinfrastrukur zum Angebot eines attraktiven Wohnraums gehöre. Weil aber kaum jeder Mieter und E-Autobesitzer eine Ladestation haben würde, sei die öffentliche Ladeinfrastruktur so wichtig. Die Gemeinden könnten Prozesse begleiten, koordinieren und auch Flächen zur Verfügung stellen, sagte Jan Arning vom Niedersächsischen Städtetag (NST). Allerdings: Um die Ladepunkte auch zu betreiben, fehle den Kommunen schlicht Personal und Geld und Know-How.
Lies: Kohlestrom für E-Autos "absurd"
Lies machte bei der Vorstellung der Punkte aber auch klar: Es gehe nicht ohne den Ausbau der Erneuerbaren Energien, denn es sei "absurd", Strom mit einem Kohlekraftwerk zu erzeugen, um batterieelektrisch zu fahren. "Dann kann ich lieber mit dem Diesel fahren", sagte der Umweltminister. Zudem dürfe es nicht sein, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur zum limitierenden Faktor für den Erfolg und den Absatz von E-Autos wird. "Das wäre fatal für diesen Teil der Mobilitätswende", warnte Lies.
In Niedersachsen sind derzeit 132.000 E-Autos unterwegs. Auf sie entfallen insgesamt 5.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte sowie 1.500 Tankstellen.
