In Niedersachsen werden 1.298 Menschen vermisst
Zum Ende des Jahres stehen 1.298 ungeklärte Fälle in der Vermisstendatei des Landeskriminalamtes Niedersachsen. 271 davon stammen aus dem Jahr 2020.
Etwa ein Viertel der als vermisst gemeldeten sind Jugendliche. In Niedersachsen sind es 202 männliche und 160 weibliche Jugendliche. Generell verschwinden mehr Männer (496) als Frauen (241), bei den Kindern stehen 111 Jungen und 88 Mädchen in den Akten.
Tod vorgetäuscht
Für Aufsehen sorgte 2020 das Wiederauftauchen eines vermissten Mannes aus Schleswig-Holstein. Er hatte nach Angaben der Ermittler im Oktober 2019 bei einem Segelausflug auf der Ostsee seinen Tod vorgetäuscht, um von Lebensversicherungen mehrere Millionen Euro zu kassieren. Er wurde schließlich bei seiner seiner Mutter in Schwarmstedt im Heidekreis gefunden.
Der Fall von Drage
Seit 2015 bleiben eine Mutter und ihre Tochter aus Drage (Landkreis Harburg) verschwunden. Der Vater wurde im Juli 2015 tot aus der Elbe geborgen, die Polizei geht von Suizid aus. "Wir vermuten unverändert, dass der Familienvater die beiden umgebracht hat", sagt Jan Krüger, Sprecher Polizeiinspektion Harburg. Zum Zeitpunkt der Verschwindens war die Mutter 43 und die Tochter zwölf Jahre alt.
Häufig werden Vermisste schnell gefunden
Viele Vermisstenfälle in Niedersachsen klären sich aber rasch auf. Im August dieses Jahres etwa verschwanden zwei Mädchen aus Verden. Sie wurden eine Woche später unversehrt in den Niederlanden gefunden. Die ältesten ungeklärten Fälle reichen bis ins Jahr 1964 zurück.
