Armut: In Niedersachsen ist jeder Sechste gefährdet
Jeder sechste Einwohner Niedersachsens ist von Armut bedroht. Bei Kindern und Jugendlichen ist sogar jede oder jeder Fünfte betroffen.
Wie das Landesamt für Statistik am Donnerstag mitteilte, leben demnach 1,3 Millionen Bürgerinnen und Bürger in Niedersachsen in relativer Einkommensarmut. Damit liegt das Land etwa im Bundesdurchschnitt. Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen monatlichen Haushaltsnettoeinkommens zur Verfügung hat. 2021 lag das in Niedersachsen für einen Ein-Personen-Haushalt bei 1.117 Euro, für einen Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern bei 2.346 Euro.
Kinder, Jugendliche und Senioren besonders betroffen
Besonders armutsgefährdet sind der jüngsten Erhebung zufolge Kinder, Jugendliche und junge Menschen. Bei Minderjährigen ist jede oder jeder Fünfte betroffen, bei Menschen zwischen 18 und 25 Jahren sogar jede oder jeder Vierte. Auch die Armutsgefährdung im Alter fiel 2021 mit 17,9 Prozent überdurchschnittlich hoch aus. In der Vergangenheit lag in der Altersgruppe 65 plus die Quote bis 2019 immer unter dem landesweiten Durchschnitt.
Eingeschränkte Vergleichbarkeit zu früheren Jahren
Das Landesamt wies darauf hin, dass die Ergebnisse für 2021 mit denen der Vorjahre aufgrund methodischer Änderungen ab dem Berichtsjahr 2020 nur eingeschränkt vergleichbar sind. Daher könnten kaum Aussagen über mögliche Auswirkungen der Corona-Pandemie gemacht werden.
