Corona-Impfungen für Kinder: Für wen, ab wann und wo?
In Deutschland sind Corona-Impfungen für Fünf- bis Elfjährige jetzt auch regulär möglich. Welche Kinder können Eltern wo impfen lassen? Die Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen gehen unterschiedlich vor. Ein Überblick.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Impfung lediglich für Kinder, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit einem hohen Infektionsrisiko haben. Nach individueller Aufklärung können Eltern aber auch ihre gesunden Kinder impfen lassen.
Am 13. Dezember 2021 begann die Auslieferung des niedriger dosierten und anders abgefüllten Kindervakzins von Biontech/Pfizer. Kinder sollen damit zwei Impfungen erhalten, die im Abstand von drei bis sechs Wochen verabreicht werden. Außer in Kinderarztpraxen sind auch in einigen Impfzentren Kinderimpfungen möglich, aber nicht überall.
Niedersachsen: Arztpraxen, Kinderkliniken, Impfteams und Aktionstage
In Niedersachsen sollen Kinderarztpraxen die ersten Ansprechpartner bei der Corona-Impfung sein. "Darüber hinaus werden sich auf Initiative des Landes mindestens 19 Kinderkliniken im ganzen Land an der Impfkampagne beteiligen", heißt es in einer Mitteilung von Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD). Außerdem planen viele Kommunen, Impfteams einzusetzen. Dadurch sollen auch Eltern ein Impfangebot erhalten, deren Kinderarztpraxen nicht impfen. Das Land bietet Informationen zu den einzelnen Angeboten über die Impfhotline unter der Telefonnummer (0800) 99 88 665. Termine für Kinder-Impfungen können außerdem unter www.impfportal-niedersachsen.de reserviert werden.
Schleswig-Holstein: Termine auch online
Am 14. Dezember startete in Schleswig-Holstein die Impfkampagne für Kinder von fünf bis elf Jahren mit regelmäßigen Aktionen in wechselnden Impfstellen ohne Terminvergabe.
Inzwischen können Eltern auch für diese Altersgruppe online Termine vereinbaren. Dabei werden automatisch im Abstand von drei Wochen auch die Zweitimpfungs-Termine vergeben.
Mecklenburg-Vorpommern: Vorrangig in Arztpraxen
In Mecklenburg-Vorpommern sollen die Kinder der Altersgruppe von fünf bis elf Jahren vorrangig bei Kinderärzten geimpft werden - und zwar seit 15. Dezember. Dort, wo impfende Kinderärzte nicht zur Verfügung stünden, werde es Angebote in Impfstützpunkten der Landkreise und kreisfreien Städte geben, sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD). Zudem seien Impf-Aktionstage für Kinder und deren Familien in Planung.
Hamburg: Kinder-Impfzentrum in der Neustadt
Erste Anlaufstelle für Kinder-Impfungen in Hamburg sollen ebenfalls die Kinderarztpraxen sein. Zudem finden Kinder-Impfungen in den sechs Hamburger Kinderkliniken statt. Eltern können ihre Kinder außerdem in einem Kinder-Impfzentrum in der Neustadt gegen Corona impfen lassen. Es soll vor allem denjenigen offenstehen, die eine Impfung nicht über den Kinderarzt erhalten könnten, teilte Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) mit.
Das Kinder-Impfzentrum in der Pasmannstraße (nahe U-Bahn Baumwall) öffne jeweils dienstags bis donnerstags sowie sonnabends und sonntags von 10 bis 17 Uhr. Die Termine werden online unter www.hamburg-impft.de vergeben. Die Terminvergabe stehe allen Eltern offen, priorisiert würden aber Eltern von Kindern mit Vorerkrankungen, heißt es. Nach Auskunft der Schulbehörde können Eltern ihre Kinder entschuldigen, wenn die Impfung während der Schulzeit ist.
Bremen
In Bremen ging es am 14. Dezember mit den Kinder-Impfungen los. Dafür wurde ein zentrales Kinderimpfzentrum für diese Altersgruppe eingerichtet. Dort sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde zunächst rund 100 Impfungen täglich geplant. Einen Termin in dem Impfzentrum kann buchen, wer einen Termincode hat. Dazu erhalten die Sorgeberechtigten aller Kinder zwischen fünf und elf Jahren eine Einladung per Post mit eben diesem Termincode. Mobile Impfangebote für Kinder sind in Bremen aktuell nicht geplant. Geimpft wird auch bei niedergelassenen Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzten.
In Bremerhaven ist nach Auskunft des Magistratssprechers kein zentrales Impfzentrum für Kinder geplant. Vielmehr sollen bei den bestehenden Impfangeboten feste Zeitfenster nur für Kinder eingerichtet werden. Außerdem sollen die Kinderärzte bei den Impfungen mithelfen.
Stand der Impfungen in Norddeutschland
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick, wie viel Prozent der Bevölkerung in den norddeutschen Bundesländern bereits geimpft wurden. Das Team NDR Data hat außerdem weitere Informationen zum Thema Corona-Impfen zusammengefasst.
