Seestromkabel aus der Ostsee soll in Dierhagen ankommen
Bei Dierhagen sollen neue Seekabel vom Offshore-Windpark Gennaker anlanden - die Inbetriebnahme ist für 2028 geplant.
Unter dem Strand von Dierhagen (Landkreis Vorpommern-Rügen) sollen Seestromkabel verlegt werden. Sie sollen vom Offshore-Windpark Gennaker kommen. Der liegt etwa 15 Kilometer nördlich der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst im Bereich um den vorhandenen Windparks EnBW Baltic 1. In Dierhagen Strand sollen die Seestromkabel mithilfe einer unterirdischen Bohrung anlanden. Die notwendigen Schutzrohre sollen am Strand in Dierhagen Neuhaus geschweißt werden. Das Genehmigungsverfahren für die Seekabel befindet sich nach Angaben des Unternehmens 50 Hertz in der finalen Phase. Die Verlegung der Landkabel von Dierhagen Strand bis zum Umspannwerk Gnewitz über Dierhagen Dorf, Dändorf und Körkwitz Hof sei noch im frühen Stadium der Genehmigung. Insgesamt sollen rund 90 Kilometer Kabel auf See und an Land verlegt werden. Die Gesamtleistung der Stromkabel wird mit bis zu 927 Megawatt angegeben, die dann als elektrische Leistung in das Netz eingespeist werden können.
Der Meeresboden bestimmt die Tiefe des Seekabels
Um das insgesamt 30 Zentimeter dicke Seekabel vor äußeren Schäden zu schützen, legt der Netzbetreiber es bis zu ein Meter fünfzig tief in den Meeresboden. Doch es käme darauf an, aus welchem Material der Boden besteht und ob oberhalb der geplanten Trasse viel Schiffsverkehr herrscht, so Henrich Quick vom Stromnetzbetreiber. Bei sehr hartem Boden wird das Kabel nur flach vergraben. Eine robuste Hülle schützt vor Schäden. Am 13. Mai will das Unternehmen 50 Hertz in Dierhagen über das Projekt öffentlich informieren. Die Fertigstellung der neuen Trasse ist für 2028 geplant.
Zukunftskonferenz "Wind & Maritim" in Rostock: Sicherheit als zentrales Thema
Zwei Tage lang tagten Vertreter der Energiebranche auf der Zukunftskonferenz "Wind & Maritim" in Rostock. Ein wichtiger Punkt im Programm war unter anderem die Sicherheit von maritimer Infrastruktur auf der Ostsee. Angesichts zerstörter Datenkabel und möglicher Angriffe auf Pipelines wächst die Sorge um die Bedrohungslage von Off-Shore Anlagen wie Windparks. Sicherheitsexperte Moritz Brake von der Firma Nexmaris forderte mehr Eigenverantwortung der Unternehmen. Konkrete Maßnahmen können neben der tief verlegten Seekabel auch schnell verfügbare Ersatzteile oder Verträge mit Dienstleistern, die Reparaturen erledigen, sein. Auch Überwachungssysteme um Windparks, Pipelines und Kabel können Sicherheitsmaßnahmen sein. Zudem sei die Vernetzung zwischen Energienetzbetreibern und Sicherheitsbehörden entscheidend. Neben dem Sicherheitsaspekt standen neue Technologien, Netzausbau und die Akzeptanz in der Bevölkerung für Windkraftprojekte im Fokus.
