NDR Elbphilharmonie Orchester
Freitag, 27. November 2020, 20:00 bis
22:00 Uhr
Paavo Järvi dirigiert Werke französischer Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts - nicht vor Publlikum, aber live übertragen auf NDR Kultur und im Videostream.

Für sein 1947 komponiertes Werk wählte Francis Poulenc bezeichnenderweise den verkleinernden Titel "Sinfonietta", um auszudrücken, dass es ihm mehr auf das Vergnügen als auf einen ernsthaften Beitrag zur Gattung ankam. Mit ihrem Erfindungs- und Abwechslungsreichtum, ihrer erfrischenden Lebendigkeit und ihren zahlreichen Stil-Nachahmungen zeigt das Stück dafür ganz andere musikalische Qualitäten.
Roussels Sinfonietta für ein weibliches Orchester
Denselben Titel wählte Poulencs Zeitgenosse Albert Roussel für sein einziges Werk für Streichorchester, das er 1934 für das nur aus Frauen bestehende "L'Orchestre féminin de Paris" schrieb. Dass eine Dame auch den prominenten Kontrabass-Part übernehmen würde, hatte der Komponist übrigens selbst gar nicht für möglich gehalten.
Ungenierter Stilmix bei Ibert
Sein Kollege Jacques Ibert schließlich folgte dem Zeitgeist der 1920er Jahre, indem er - frech und ungeniert - die altehrwürdigen musikalischen Welten der Oper, des Walzers und des "Sommernachtstraums" von Mendelssohn mit frivoler Zirkus- und Unterhaltungsmusik vermischte: welch "Divertissement".
