Chormusik
Mittwoch, 25. November 2020, 21:25 bis
22:00 Uhr
Johann Sebastian Bachs Motetten gehören seit jeher zu den bekanntesten Werken des Komponisten. Denn es waren die ersten Werke, die nach seinem Tod gedruckt wurden. Die Motetten komponierte er nicht für die reguläre Kirchenliturgie, sondern als Auftragswerke zu privaten Anlässen. Auf diese Weise sind sehr individuell zugeschnittene Werke entstanden, von denen wir drei in der Sendung vorstellen.
"Das ist doch einmal etwas, woraus sich was lernen lässt"
Zahlreiche Koloraturen, viele Sprünge in der Stimmführung und eine komplexe Fugenstruktur gegen Ende prägen die doppelchörige Motette "Singet dem Herrn ein neues Lied" BWV 225. Wolfgang Amadeus Mozart soll nach einer Aufführungen der Motette durch den Thomanerchor 1789 in Leipzig ausgerufen haben: "Das ist doch einmal etwas, woraus sich was lernen lässt".
Motette zur Beerdigung von Johann Heinrich Ernesti
Bachs Motette "Der Geist hilft unser Schwachheit auf" BWV 226 gehört zu den wenigen Kompositionen, von denen der Anlass ihrer Entstehung eindeutig bekannt und zudem das Originalmanuskript erhalten geblieben ist. Bach komponierte die Motette 1726 zur Beerdigung von Johann Heinrich Ernesti, dem ehemaligen Leiter der Thomasschule und Universitätsprofessor in Leipzig.
Gedichtvertonung "Komm, Jesu, komm"
Für seine Motette "Komm, Jesu, komm" BWV 229 greift Bach auf eine Textvorlage zurück, die 50 Jahre vor ihm bereits der Thomaskantor Johann Schelle verwendet hatte. Von Paul Thymichs ursprünglich elfstrophigem Gedicht hat Bach die erste und letzte Strophe vertont. Die Motette ist mehr nach innen gekehrt als die ebenfalls in Leipzig entstandenen Motetten BWV 225 und 226 und entstand vermutlich wieder für eine Trauerfeier.
Aufnahmen von Frieder Bernius und dem Kammerchor Stuttgart
Frieder Bernius und der Kammerchor Stuttgart haben Bachs Motetten bereits 1989 aufgenommen und 2012 eine zweite, ebenfalls hochgelobte Aufnahme dieser Werke veröffentlicht, die wir in dieser Sendung hören werden.
Eine Sendung von Chantal Nastasi
