Zwei Figuren zweier trauernder Frauen stehen  auf Geldscheinen. © picture alliance / dpa Themendienst Foto: Andrea Warnecke

Sterbevorsorge: Die eigene Beerdigung zu Lebzeiten bezahlen

Stand: 18.11.2022 13:55 Uhr

Die Kosten einer Bestattung liegen im Schnitt zwischen 3.000 und 6.000 Euro und müssen meist von den Hinterbliebenen bezahlt werden. Wer Angehörige entlasten möchte, sollte vorsorgen.

von Jessica Ostermünchner

Für eine sichere Bestattungsvorsorge gibt es zwei Lösungen:

  1. eine einmalige Einlage in einen sogenannten Bestattungsvorsorge-Treuhandvertrag
  2. eine Sterbegeldversicherung, die in Raten angespart wird

Das Lebensalter, der eigene Gesundheitszustand, die persönlichen finanziellen Lebensumstände und die eigenen Bestattungswünsche sind maßgebend, welche Art der Bestattungsvorsorge am sinnvollsten ist. 

Bestattungsvorsorge mit einem Treuhandvertrag

Bei einer Treuhandeinlage zahlt ein Kunde Geld in einen Treuhandvertrag ein - entweder ausgehend vom Kostenvoranschlag des Bestatters oder einem gewünschten Bestattungsvorsorge-Paket zur geplanten Bestattung. Dieses Geld wird als Treuhandvermögen angelegt. Im Todesfall wird dieses Treuhandvermögen dann an den Bestatter zur Erfüllung des Vertrages ausgezahlt.

Bestattungsvorsorge mit einer Sterbegeldversicherung

Eine weitere Option ist die Sterbegeldversicherung. Sie empfiehlt sich vor allem für jüngere Menschen. Hier werden monatlich kleine Beträge in eine Sterbegeldversicherung eingezahlt, die im Todesfall ausbezahlt wird. Gerade für Menschen mit kleineren Einkommen ist dies interessant. Es gibt in aller Regel keine Gesundheitsprüfung und das Geld wird in vielen Fällen bereits nach einer kurzen Vertragslaufzeit ausgezahlt.

Sterbegeldversicherung und Bestattungsvorsorge-Treuhandvertrag unterscheiden sich grundlegend voneinander: Ein Treuhand-Vertrag ist keine Versicherung, sondern eine Form der Geldanlage.

Höhe der Versicherungssumme prüfen

Meist liegt die Spannbreite der Versicherungssumme zwischen 1.000 und 20.000 Euro. Je höher die Summe, desto teurer der Beitrag. Wünscht die versicherte Person beispielsweise eine Feuerbestattung, kann die Versicherungssumme niedriger angesetzt werden, als wenn eine Erdbestattung gewünscht wird. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass mit der Bestattung auch Folgekosten verbunden sind. Soll die Grabpflege ebenfalls abgedeckt werden, ist die Versicherungssumme entsprechend höher anzusetzen.

Der richtige Zeitpunkt für eine Sterbegeldversicherung

Eine Sterbegeldversicherung bietet sich vor allem für Menschen in jungen Lebensjahren an, oder wenn die Summe für die Bestattung erst angespart werden muss. Im Rentenalter oder kurz davor sollte man keine Sterbegeldversicherung mehr abschließen, warnen die Verbraucherzentralen. Denn die Höhe des Versicherungsbeitrags richtet sich auch nach der Wahrscheinlichkeit des Ablebens. Je älter man ist, desto höher ist das Sterblichkeitsrisiko - und damit der Beitrag. Gerade bei Älteren sind schnell mehr Beiträge geflossen, als die Hinterbliebenen im Todesfall erhalten.

Vorsorgevertrag mit dem gewünschten Bestatter abschließen

Egal für welche Art der finanziellen Vorsorge man sich entscheidet - konkrete Wünsche für die eigene Bestattung lassen sich am besten im persönlichen Gespräch mit einem Bestatter festlegen. Im Allgemeinen werden Bestattungsvorsorgeverträge deshalb mit Bestattern direkt abgeschlossen. In solchen Verträgen kann von der Art der Bestattung (Feuer-, See- oder Erdbestattung) bis zur Blumendekoration auf dem Sarg alles im Voraus festgelegt werden. So bestimmen die Vertragspartner beispielsweise, welche Kleidung im Sarg gewünscht ist oder ob bestimmte Gegenstände mit in den Sarg gelegt werden sollen.

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