In Niedersachsen fehlen bis zu 45.500 Kita-Plätze
In den Kitas in Niedersachsen bräuchte es für das kommende Jahr 12.000 zusätzliche Erzieherinnen und Erzieher. Experten fürchten um den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz.
Angebot und Nachfrage klaffen auseinander: Für das kommende Jahr fehlen in Niedersachsen durch fehlendes Personal bis zu 45.500 Kita-Plätze, wie aus einer Studie der Bertelsmann Stiftung für das "Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme" hervorgeht. Das Papier wurde am Donnerstag vorgelegt. Im Ergebnis kommen die Autoren zu dem Schluss, dass für die Besetzung der Stellen zusätzliche Personalkosten von mehr als 543 Millionen Euro jährlich entstünden. Betriebs- und mögliche Baukosten für neue Kita-Plätze kämen dabei noch hinzu.
Rechtsanspruch auf Kita-Platz könnte nicht erfüllt werden
Zur Ermittlung der Daten hat die Stiftung die Betreuungsquoten der Kita-Kinder im Jahr 2021 abgeglichen mit dem Anteil der Eltern, die im selben Jahr einen Betreuungsbedarf in der Kinderbetreuungsstudie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) geäußert hatten. Damit könne Niedersachsen den gesetzlichen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz bis 2023 nicht für jedes Kind, dessen Eltern Bedarf haben, einlösen, hieß es. Das nennen die Experten in doppelter Hinsicht untragbar.
"Eltern werden bei Betreuung nicht unterstützt"
"Die Eltern werden bei der Betreuung ihrer Kinder nicht unterstützt, während Kindern ihr Recht auf professionelle Begleitung in ihrer frühen Bildung vorenthalten wird", sagte Kathrin Bock-Famulla, Expertin für frühkindliche Bildung bei Bertelsmann. In Bremen fehlen der Studie zufolge im kommenden Jahr voraussichtlich bis zu 5.400 Kita-Plätze. Dort müssten demnach zusätzlich zum vorhandenen Personal weitere 1.500 Fachkräfte eingestellt werden, was Personalkosten von mehr als 68 Millionen Euro jährlich bedeute.