Ratten im Garten: So lassen sich die Nager vertreiben
Ratten werden schnell zur Plage. Einmal durch Essensreste angelockt, lassen sie sich nur schwer bekämpfen. Wie wird man Ratten wieder los? Was ist zu beachten und wie erkennt man seriöse Schädlingsbekämpfer?
Ob an überquellenden Mülltonnen, verlassenen Picknickplätzen oder am Ententeich: Wenn es etwas zu fressen gibt, kommen Ratten in Scharen - und gehen von allein nicht wieder weg. Wer eine Ratte oder Anzeichen eines Rattenbefalls entdeckt, auch auf dem eigenen Grundstück, ist wegen der Seuchengefahr verpflichtet, das unverzüglich bei der zuständigen Gemeinde oder Stadt beim Ordnungs- oder Gesundheitsamt zu melden.
Vorbeugen: Ratten von Haus und Garten fernhalten
Um Ratten gar nicht erst anzulocken, sollte man ihnen keine Nahrung bieten. Mülltonnen und Müllsäcke - das gilt auch für den Gelben Sack - komplett verschlossen halten und möglichst erst kurz vor der Abholung für die Müllabfuhr bereitstellen. Speisereste im Hausmüll entsorgen und nicht ins Grüne werfen oder auf den Kompost geben. Auch sollten Essensreste grundsätzlich nicht in der Toilette oder im Ausguss heruntergespült werden, das kann Ratten über die Kanalisation anlocken. In Grünanlagen keine Abfälle liegen lassen und wild lebende Tiere wie Tauben, Enten und Schwäne nicht füttern.
Auf dem eigenen Grundstück sollte man Ratten keine Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten bieten. Gerümpel oder Holzstapel möglichst nicht über längere Zeit liegen lassen und Sträucher, Bodendecker und Kletterpflanzen kurz halten oder auslichten. Tierfutter sollte nicht in Gartenhaus oder Schuppen aufbewahrt werden. Geöffnete Kellerfenster mit engmaschigen Gittern versehen, damit Ratten nicht ins Haus gelangen.
Vögel füttern ohne Ratten anzulocken: So geht's

Auch beim Füttern von Vögeln gibt es einiges zu beachten. Ratten können durch Vogelfutter, das offen auf dem Boden oder der Fensterbank ausliegt, angelockt werden. Deshalb sollte man am besten einen Futterspender verwenden, bei dem Vögel durch eine kleine Öffnung an die Samen gelangen können. Die Futterstelle hoch aufhängen und auch den Boden darunter sauber halten. Ideal ist ein Futtersilo mit einer Auffangschale, dann landet weniger Futter unten. Nicht zu viel Futter anbieten, damit keine Reste liegen bleiben.
Bei Rattenbefall sofort handeln
Sind Ratten aufgetaucht, sollte sofort gehandelt werden, denn der Rattenbefall kann schnell zur Plage werden, weil die Tiere sich sehr stark vermehren. Innerhalb von sechs bis acht Wochen sind die Jungtiere geschlechtsreif. Eine einzelne weibliche Ratte kommt so auf rund 600 Nachkommen pro Jahr.
Infektionsgefahr auch durch tote Tiere
Ratten sind sehr scheue Tiere. In Stress-Situationen können sie aber durchaus beißen. Das ist für Menschen gefährlich, weil dabei Krankheiten übertragen werden können. Auch bei bereits toten Tieren besteht durch Urin- oder Kotreste im Fell eine Ansteckungsgefahr. Deshalb sollten Kadaver nur mit Handschuhen beseitigt werden. Ob sie in den Restmüll dürfen, ist unterschiedlich geregelt. Auskunft kann das zuständige Amt geben.
Fallen statt Rattengift verwenden
Zwar kosten Rattenköder im Handel oft weniger als 20 Euro, doch das Umweltbundesamt warnt vor dem Einsatz dieser Mittel. Denn die Köder sind Biozide, die die Blutgerinnung hemmen und nach einigen Tagen zum Tod der Nagetiere führen. Durch sie können auch andere Tiere verenden, die den Köder oder vergiftete Ratten fressen. Einige Mittel bauen sich zudem schlecht ab und reichern sich in Lebewesen an. Treten nur vereinzelt Ratten auf, empfiehlt das Umweltbundesamt daher Privathaushalten, (Schlag-)Fallen anstelle von Rattengift zu verwenden.
Nagetierfallen sollten auf den Laufwegen der Nager ausgelegt werden. Besonders nachts laufen Ratten auf den immer gleichen Wegen aus ihren Verstecken zu den Futterquellen. Bei der Verwendung von Rattengift ist zu beachten, dass das Mittel nicht offen, sondern in einem speziellen Gehäuse liegen muss, damit es für Kinder sowie Igel oder Katzen nicht zugänglich ist.
Ratten mit Kammerjäger bekämpfen
Haben sich Ratten in Wohnraum, Keller oder Garage eingenistet, sollte ein professionelles Unternehmen zur Schädlingsbekämpfung gerufen werden. Kosten von etwa 300 bis 700 Euro sind für einen solchen Einsatz realistisch. Verbraucherschützer warnen aber vor unseriösen Anbietern, die Kunden zunächst keine Auskunft über die Kosten erteilen und anschließend überhöhte Beträge einfordern. Über die Suchfunktion auf der Internetseite des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbandes lassen sich Firmen finden, die als seriös eingestuft werden.
