Zwei Frauen in einem Bürgeramt, das mit den technischen Geräten zur Erstellung eines digitales Passfotos ausgestattet ist. © picture alliance/dpa Foto: Jan Woitas

Biometrisches Passbild für den Ausweis: Jetzt nur noch digital

Stand: 09.05.2025 10:59 Uhr

Wer einen neuen Personalausweis oder Pass beantragt, muss kein Papierfoto mehr mitbringen. Stattdessen erstellt die Behörde vor Ort ein digitales Bild. Den fertigen Ausweis kann man sich per Post zusenden lassen.

Seit dem 1. Mai hat das Passfoto auf Papier ausgedient. Seither akzeptieren die Behörden für die Erstellung neuer Reisepässe, Personalausweise oder elektronischer Aufenthaltstitel in der Regel nur noch digitale Fotos. Diese können in den meisten Fällen direkt vor Ort in der Behörde angefertigt werden.

Auch Fotografenbilder weiterhin möglich

Die Kosten für die Erstellung des digitalen Bildes liegen bundesweit einheitlich bei sechs Euro, hinzu kommen die gewohnten Kosten für die Erstellung des Ausweisdokuments. Alternativ kann man das Bild bei einem Fotostudio oder einem anderen Anbieter erstellen und anschließend über eine sichere Verbindung zur Behörde senden lassen. Diese prüft, ob das Foto den Anforderungen an das biometrische Passbild entspricht.

Die Neuregelung soll die Digitalisierung und Entbürokratisierung bei den Behörden vorantreiben und künftig Fälschungen und Manipulationen verhindern.

Neu: Ausweis oder Pass nach Hause schicken lassen

Mit der neuen Regelung besteht zudem die Möglichkeit, die neuen Ausweisdokumente gegen eine Gebühr von 15 Euro per Post nach Hause schicken zu lassen, statt sie persönlich in der Behörde abzuholen. Voraussetzung dafür ist eine Meldeanschrift innerhalb Deutschlands.

Noch bis 31. Juli: In Ausnahmefällen Papierfoto möglich

Bei einigen Bürgerämtern verzögert sich die Einführung des digitalen Passbilds aus technischen Gründen. Dort werden Papierfotos noch bis zum 31. Juli akzeptiert. Ob das jeweils zuständige Bürgeramt bereits über die entsprechende technische Ausstattung verfügt, lässt sich entweder direkt bei der Behörde erfragen oder auf der jeweiligen Internetseite der Behörde herausfinden.

Ausnahmen gelten auch für Bürgerinnen und Bürger, die im April noch ein Papierfoto von sich machen ließen, aber erst im Mai einen Termin zur Beantragung des Dokuments bei der Behörde bekommen haben. Die Kommunen sind zudem dazu angehalten, in der Übergangszeit großzügig zu verfahren und bei Antragstellenden, die ein Papierfoto vorlegen, das den biometrischen Anforderungen entspricht, auf die Gebühr von sechs Euro zu verzichten - auch dann, wenn die Behörde bereits über die notwendige Technik verfügt, um ein digitales Foto zu ersrellen.

Antragsteller können zwischen drei verschiedenen Fotos wählen

Ein digitales Passfoto wird über eine spezielle Software versendet. © picture alliance / dpa Foto: Swen Pförtner
Die digitalen Passbilder vereinfachen den Prozess der Antragsstellung und sollen die Dokumente fälschungssicher machen.

Wer sein digitales Passbild vor Ort in der Behörde anfertigen lässt, kann in der Regel zwischen drei verschiedenen Fotos wählen. Gefällt keines der Bilder, kann der Prozess abgebrochen und wiederholt werden. Die Fotos sind ausschließlich für die Produktion der Ausweisdokumente bestimmt.

Einzelne Kommunen könnten sich für ein System eines privaten Anbieters entscheiden, statt die digitalen Passbilder selbst anzufertigen. In diesen Fällen können auch andere Kosten als die festgelegten sechs Euro anfallen.

Aktuelle Papierbilder für andere Dokumente weiter verwendbar

Passbilder auf Papier, die noch aktuell erscheinen, kann man übrigens weiter nutzen: Sie können zwar nicht mehr für Identitäts- Ausweisdokumente wie Reisepass oder Personalausweis, aber weiterhin für andere Dokumente wie beispielsweise Angelschein, Schüler- oder Studierendenausweis verwendet werden.

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Nordmagazin | 28.04.2025 | 19:30 Uhr

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