Gurken ausgeizen: Darauf kommt es an

Stand: 05.06.2024 16:16 Uhr

Um Pilzkrankheiten vorzubeugen und den Ertrag zu steigern, können Gurkenpflanzen ausgegeizt werden. Welche Triebe werden entfernt und bei welchen Gurken ist das überhaupt sinnvoll?

Wie wichtig das Ausgeizen von Gurken ist, darüber scheiden sich die Geister. Manche halten es für überflüssig, andere erhoffen sich davon besonders schmackhafte und große Früchte, so wie es beim Ausgeizen von Tomaten der Fall ist. Schaden kann das Entfernen überflüssiger Triebe, der sogenannten Geiztriebe, jedenfalls nicht. Wer mag, kann es einfach ausprobieren.

Welche Vorteile hat das Ausgeizen von Gurken?

Generell gilt: In die Höhe rankende Gurken können ausgegeizt werden, die Triebe von am Boden wachsenden Freilandgurken müssen hingegen nicht beschnitten werden. Welche Pflanzenteile beim Ausgeizen von Gurken entfernt werden, folgt keinen strengen Regeln. Ziel ist es immer, dafür zu sorgen, dass die Früchte optimal mit Nährstoffen versorgt werden und dass die Gurkenpflanze vor der Ausbreitung von Krankheiten geschützt wird. Das Ausgeizen von Salatgurken am Rankgerüst sorgt zudem dafür, dass Triebe nicht unter dem hohen Gewicht vieler Früchte abbrechen.

Rankende Gurken: Untere Pflanzenteile entfernen

Salatgurken, auch bekannt als Schlangengurken, werden für gewöhnlich mithilfe von Rankgerüsten in die Höhe gezogen, um auf kleiner Fläche möglichst viele Pflanzen anbauen zu können. Damit der wenige Platz - zum Beispiel im Gewächshaus - optimal genutzt werden kann, konzentriert man sich am besten darauf, einen bis maximal zwei Haupttriebe zu kultivieren.

Das Ausgeizen vermindert das Risiko von Pilzkrankheiten wie Mehltau, die sich häufig in zu dichtem, feucht-warmem Laub ausbreiten. Aus diesem Grund werden bereits möglichst früh alle Seitentriebe inklusive Blütenknospen unterhalb einer Höhe von 50 Zentimetern mit den Fingern abgeknipst. Bei dickeren Seitentrieben einfach ein Messer oder eine Gartenschere verwenden. So kann die Luft besser zirkulieren und Blätter sowie Früchte laufen nicht Gefahr, auf dem Boden aufzuliegen.

Welche Triebe sollte man bei Gurken ausgeizen?

Die Blütenknospe einer Gurkenpflanze wird per Hand ausgegeizt. © NDR Foto: Kathrin Weber
Zum Ausgeizen den Trieb mit Daumen und Zeigefinger greifen und leicht bewegen, er bricht dann von selbst ab.

Wie bei Tomaten bilden sich in den Blattachseln von Gurken, also zwischen dem Haupttrieb und einem Seitentrieb, die sogenannten Geiztriebe. Dabei handelt es sich um einen Blattaustrieb, der frühzeitig mit den Fingern ausgeknipst werden kann. Achtung: In den Blattachseln bilden sich auch Blüten, die in einem frühen Stadium mit den Blättern verwechselt werden könnten. Diese sollten nicht entfernt werden. Vor dem Entfernen von Trieben immer darauf achten, dass es sich nicht um den Haupttrieb, der direkt aus der Erde wächst, handelt.

Geiztriebe wachsen nicht nach

Beim weiteren Wachstum der Gurkenpflanze darauf achten, dass sich pro Seitentrieb höchstens zwei Fruchtansätze bilden. Überzählige Blütenknospen und Triebe dürfen auch hier regelmäßig ausgegeizt werden, das stärkt das gezielte Wachstum der Früchte. Sollte die Gurkenpflanze zu weit in die Höhe ragen, einfach den obersten Trieb einkürzen. Einmal entfernte Triebe wachsen - anders als bei Tomaten - nicht nach.

Freilandgurken müssen nicht ausgegeizt werden

Im Vergleich zu Salat- oder Schlangengurken, die vertikal nach oben geleitet werden, breiten sich Freilandgurken, wie zum Beispiel Einlegegurken, ohne jegliche Rankhilfen horizontal im Beet aus. Sie müssen nicht ausgegzeizt werden. Wenn sich die Gurken zu sehr ausbreiten, können entsprechende Triebe aber abgeschnitten werden.

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Dieses Thema im Programm:

Die Nordreportage | 20.05.2024 | 04:45 Uhr

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