Studie: Jeder zweite Corona-Patient klagt über Langzeitfolgen
Jeder zweite Covid-19-Patient klagt auch Monate nach der Infektion noch über Symptome. Das sagen erste Zwischenergebnisse einer Langzeitstudie, an der auch das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) beteiligt ist.
Es geht um Long-Covid-Symptome wie einen fehlenden Geschmackssinn, Vergesslichkeit oder Denk- und Konzentrationsstörungen. Rund 50 Prozent der Patienten klagen auch neun Monate nach ihrer Infektion darüber. Das ist ein erstes Zwischenergebnis einer Langzeitstudie an den Universitätskliniken in Kiel (UKSH), Würzburg und Berlin. Seit November 2020 wurden laut UKSH 1.500 Patienten, die eine Covid-19-Infektion überstanden haben, untersucht - davon mehr als 1.100 in Kiel.
Ursachen für die Symptome sind noch fraglich
Ob die Corona-Infektion selbst Schuld an diesen Symptomen ist, sei aber noch fraglich, erklärt einer der Leiter der Studie, der Kieler Professor Thomas Bahmer. So sei es zum Beispiel möglich, dass die lange intensivmedizinische Behandlung oder auch die psychische Belastung durch die Pandemie Gründe für die Vergesslichkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten sein könnten.
Jeder Corona-Genesene über 18 kann teilnehmen
Unter den Teilnehmern der Studie sind den Angaben zufolge sowohl junge sportliche Patienten, die sich in der ersten Welle angesteckt hatten, als auch ältere, die in der zweiten Welle besonders betroffen waren. An der "populationsrepräsentativen Studie zu Folgeerkrankungen von COVID-19 in Schleswig-Holstein" - so der offizielle Name der Studie - kann jeder teilnehmen, der mindestens 18 Jahre alt ist und nachgewiesenermaßen eine Corona-Infektion überstanden hat.
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