Forscher: Ohne Medikamente werden wir Corona nicht los
Professor Rolf Hilgenfeld von der Universität Lübeck fordert mehr Geld für die Medikamenten-Forschung. Denn nur mit wirksamer Medizin könne man das Virus in Schach halten.
Laut Bundesforschungsministerium gingen seit Start der Pandemie von einer Milliarde Euro nur 17,5 Millionen in die Medikamentenentwicklung. Der Rest ist in die Impfstoff-Forschung geflossen. Auch in Lübeck arbeiten Forscher an Wirkstoffen, die gegen das Corona-Virus helfen sollen. Sie kritisieren, dass das Bundesforschungsministerium hauptsächlich Geld für die Impfstoffentwicklung ausgibt. Rolf Hilgenfeld, Professor für Molekulare Medizin an der Universität Lübeck, sagte NDR Schleswig-Holstein, dass sich das Corona-Virus verändern werde, um den Impfungen zu entgehen. "Dadurch treten die neuen Mutanten auf. Und es stellt sich ja heraus, dass einige Impfstoffe gegen einige Mutanten, zum Beispiel die südafrikanische, schon nicht mehr voll wirksam sind. Und das wird weiter zunehmen."
Antivirale Medikamente zwingend notwendig
Deswegen braucht es laut Professor Hilgenfeld begleitend antivirale Medikamente, die das Virus in Schach halten. Ansonsten würden wir das Virus nicht loswerden. Der Mediziner geht aber davon aus, dass die Entwicklung des fertigen Medikaments noch mindestens fünf Jahre dauern und mehrere hundert Millionen Euro kosten wird. Aktuell laufen in Deutschland rund 100 Studien zu neuen Covid-Medikamenten. Zum Vergleich: In Frankreich sind es doppelt so viele.
