Polizei warnt vor Taschendieben in Supermärkten
Die Zahl der Opfer von Taschendieben steigt in Schleswig-Holstein. Mit Aufklärung und Tipps will die Polizei gegensteuern.
Im Eingang eines Einkaufszentrums in Bad Bramstedt hat die Polizei einen Infostand aufgestellt. Wer zum Supermarkt will muss an Christian Schmok und seiner Kollegin Bianca Unbehaun vorbei. Die beiden Polizisten schauen nach Taschen, die offen am Einkaufswagen hängen oder liegen - und sprechen Passanten an.
"Die kommen zu zweit. Einer lenkt Sie ab und Sie merken dann nicht, wie Ihnen die Geldbörse geklaut wird", erklärt der Polizist einem älteren Ehepaar. Das Ehepaar hätte schon davon gehört, dass im Supermarkt immer häufiger Handtaschen oder Geldbörsen gestohlen werden. Nach dem Hinweis von Christian Schmok hängt sich die ältere Dame den Einkaufsbeutel über die Schulter.
Taschendiebstähle passieren in Supermärkten täglich
Polizistin Bianca Unbehaun kommt mit einer weiteren Frau, die einen Einkaufskorb im Wagen offen stehen hat, ins Gespräch. "Wir bekommen jeden Tag mindestens einen Anruf, dass genau hier wieder Wertsachen gestohlen wurden. Am besten stecken sie wenigstens das Portemonnaie in die Hosentasche", erklärt die Polizistin der Frau. Auch sie nickt und gibt zu, das schon einmal gehört zu haben.
Viele kennen die Gefahr, fühlen sich im gewohnten Umfeld aber sicher
Immer wieder heißt es: "Im Urlaub würde ich das nie so machen," oder "mir war es nicht bewusst, dass es auch hier in der Kleinstadt so schlimm ist". Die vertraute Umgebung lässt viele unachtsam werden. Deshalb macht die Polizei der Kreise Pinneberg und Segeberg ihre Präventionsaktion schon das zweite Jahr in Folge. Denn in den vergangenen zwei Jahren hat sich die Zahl der Taschendiebstähle in den beiden Kreisen verdoppelt, so Sprecher Lars Brockmann. Auch in Dithmarschen und Kiel gibt es einen großen Anstieg. Vor allem ältere Menschen seien im Visier der Täter.
Tipps gegen Taschendiebe: Bargeld und Karten getrennt aufbewahren
Um sich gegen Taschendiebe zu schützen, rät die Polizei, Handtaschen und Rucksäcke immer vorne am Körper zu tragen. So kann niemand unbemerkt hineingreifen. Außerdem sollten Geldbörsen nah am Körper und am besten in der vorderen Hosentasche getragen werden. Es sei auch ratsam, immer zwei Portemonnaies bei sich zu haben, rät die Polizei. Eins für das Bargeld und ein zweites für EC-Karten, Ausweis und Führerschein. Auf keinen Fall sollte die PIN-Nummer der Geldkarte in einer der beiden Börsen sein. Im August sind weitere Präventionstage geplant, dann in Henstedt-Ulzburg und Schenefeld.